wattenscheid. . Die Stadt will leerstehende Containermodule in Höntrop nutzen, um kurzfristig rund 75 Kita-Plätze bereitzustellen.
Die Stadt will leerstehende Containermodule in der Flüchtlingsunterkunft an der Höntroper Straße kindgerecht umbauen, um kurzfristig rund 75 Kita-Plätze bereitstellen zu können. Ab August soll die Kita auf dem ehemaligen Sportplatzgelände fertig sein.
Außerplanmäßige Haushaltsmittel in Höhe von 750 000 Euro werden bereit gestellt. Der Hauptausschuss und Stadtrat gaben grünes Licht. Dass besonders in Wattenscheid ein Engpass an Kita-Plätzen besteht und der künftige Bedarf weiter steigt, ist schon seit geraumer Zeit bekannt. Ersatzmaßnahmen u.a. an der Emilstraße in Höntrop sind schon seit längerem in der Diskussion.
Großer Bedarf an Betreuungsplätzen
Es habe sich „unter anderem speziell in Wattenscheid herausgestellt, dass zur Umsetzung des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem ersten Lebensjahr ein großer Bedarf an Kita-Plätzen besteht“, heißt es in der Verwaltungsvorlage zum neuen Kita-Standort in Höntrop. Um diesen Rechtsanspruch zu realisieren, reichen die derzeit vorhandenen Plätze in Kitas und Kindertagespflege nicht aus. Deshalb will die Stadt nun an dem Standort einen separaten, zur Höntroper Straße hin gelegenen Teil der mobilen Wohnanlage (Modulbauten), die bislang teilweise als Flüchtlingsunterkunft dient, so umbauen, dass dieser zukünftig als Kindertageseinrichtung genutzt werden kann.
Umbau eines Gebäudes
Für den Umbau ist eines der fünf Gebäude (Haus fünf an der Höntroper Straße) vorgesehen. Dabei wird die Kita komplett eingezäunt, somit sei eine Separierung des Gebäudes als Kita und eine Abgrenzung zum übrigen Bereich der Flüchtlingsunterkunft gegeben. In den anderen Gebäuden werden laut Stadt bei Bedarf weiterhin Flüchtlinge aufgenommen. Es sei derzeit nicht absehbar, ob weiterhin Obdachlose in der Einrichtung untergebracht werden.
Die Anlage – sie bietet Platz für insgesamt 450 Menschen – wurde vor rund einem Jahr eröffnet und ist derzeit mit ca. 80 Personen belegt. Flüchtlinge sind dort untergebracht, und auch Obdachlose.
Die Stadt will hier 75 Plätze für Kinder im Alter von null Jahren bis zum Beginn der Schulpflicht schaffen. Da die Einrichtung schon Anfang August starten soll, „ist die Zeitschiene ziemlich knapp“, so die Verwaltung. Der eigene Zugang soll über die Feuerwehrzufahrt erfolgen. Die Kita soll an einen freien Träger vermietet werden, im Gespräch ist die Awo, die auch schon für die Flüchtlingsbetreuung dort zuständig ist.
Bezirksvertretung bisher nicht eingebunden
In der Wattenscheider Lokalpolitik gibt es Kritik am Ablauf des Entscheidungsprozesses. Die Bezirksvertretung war bislang nicht eingebunden. In Kürze wird sich der Ältestenrat mit dem Thema befassen und im März die Bezirksvertretung.