wattenscheid. . Eine Bürgerinitiative will sich gründen, um gegen einige geplante Umbau-Maßnahmen zum Ehrenmal-Park mobil zu machen.
Das kündigt Ingrid Telschow-Böcker an, die in der Nähe der Grünanlage – zwischen Bahnhofstraße und Bußmannsweg gelegen – wohnt und dort täglich ihre Runden dreht. „Einige Anwohner und Park-Nutzer haben sich dazu bereit erklärt. Sobald ein Termin für ein erstes Treffen feststeht, werden wir dazu alle Interessierten einladen. Es kann nicht sein, dass die Stadt hier Steuergeld verschwendet.“ Insgesamt rund zwei Millionen Euro würde der Umbau kosten – doch nicht alle Vorschläge zur Neugestaltung des Ehrenmal-Parks stoßen auf Zustimmung.
Park verwahrlost
Dass dort etwas passieren muss, sei allen klar, „denn der Park verwahrlost seit Jahren zusehends. Sturm Ela hat im Jahr 2014 schwere Schäden hinterlassen“. Die Stadt solle sich bei der Neugestaltung aber auf die wesentlichen Punkte konzentrieren – das betreffe vor allem die Herrichtung der Wege, des Grüns und des Ehrenmals. Zudem müssten mehr Sitzmöglichkeiten gerade für ältere Mitbürger aufgestellt werden, die Beleuchtung verbessert und alle Mülleimer regelmäßig geleert werden. „Die Wege sind holprig, durch städtische Fahrzeuge beschädigt und bei Nässe kaum zu nutzen, bei Regen gibt es hier regelrechte Seenplatten.“
Parkplätze fallen weg
Heftig kritisiert wird der geplante Wegfall der 44 Parkplätze an der Bahnhofstraße. „Die Stellplätze in diesem Bereich reichen jetzt schon hinten und vorne nicht, was auch zu absolut rücksichtslosem Parkverhalten – vor allem durch Schüler der Berufskollegs – führt.
Thema in der Bezirksvertretung
Die Bezirksvertretung hatte in der Sitzung am 21. November zwei Stunden lang kontrovers über die Umgestaltung des Ehrenmal-Parks diskutiert. Der Ältestenrat befasst sich am 14. Dezember mit dem Thema.
Im Januar will die Bezirksvertretung einen Beschlussvorschlag fassen, auf dessen Grundlage dann das Planungsbüro dtp Landschaftsarchitekten GmbH die Entwurfsplanung fertigstellen soll.
Teilweise werde der Gehweg am Bußmannsweg so zugeparkt, dass Passanten nicht mehr durchkommen, ohne über die Wiese laufen zu müssen. „Vor allem für Eltern mit Kinderwagen und Rollatoren-Benutzer ein absolutes Unding. Besonders dienstags herrscht hier Ausnahmezustand. Dort müsste das Ordnungsamt endlich mal kontrollieren. Die Autos parken teils kreuz und quer, manchmal auch auf Privatgelände.“ Die Rechnung der Stadt, den Wegfall der Parkplätze kompensieren zu können, „ist nicht nachvollziehbar“.
Hunde oft nicht angeleint
Sie ist oft mit ihrem Hund im Park unterwegs und beobachtet, dass viele Halter gegen die Anleinpflicht verstoßen. „Doch die Stadt führt hier schon lange keine Kontrollen mehr durch, was dringend nötig wäre.“ Eine Hundewiese sei überflüssig, ebenso die angedachte Abgrenzung des Parks mit einer Hecke oder Mauer. Das denkmalgeschützte Ehrenmal müsste in einen ordentlichen Zustand versetzt werden, „aber der vorgelegte Entwurf geht viel zu weit“. Und eine Bühne sei nicht nötig.
Überflüssig sei auch die geplante Bushaltestelle in Höhe der Propst-Hellmich-Promenade. „Die Kreuzung ist schon jetzt ein vielbefahrener Punkt; ich sehe bereits das Verkehrschaos, das dann auf uns zukommt.“