Wattenscheid. VBW will „Filetstück“ zwischen Voede- und Friedrich-Ebert-Straße kaufen und Wohnkomplex bauen. Investitionsvolumen von 13,7 Millionen Euro.

Das „Filetstück“ in der City, zwischen Voede- und Friedrich-Ebert-Straße – direkt hinter dem Rathaus – wird bebaut, die Baulücke endlich geschlossen. Das von der Stadt ausgeschriebene Bestgebotsverfahren ist beendet, ein Investor gefunden: Die VBW Bauen und Wohnen GmbH hat das Rennen gemacht.

Für eine breite Mieterschaft Wohnraum schaffen

Norbert Riffel, VBW-Geschäftsführer: „Wir sind glücklich und stolz darauf, dass wir gewonnen haben.“ Das Unternehmen wird auf der knapp 4000 Quadratmeter großen Brachfläche, auf der einst die Richard-Wagner-Schule stand, einen Gebäudekomplex mit 70 Wohnungen errichten. Ein Drittel der Wohnungen sollen, so Riffel auf WAZ-Anfrage, „öffentlich geförderte Wohnungen sein, um für eine breite Mieterschaft Wohnraum zu schaffen.“ Zwei Drittel der Wohnungen, allesamt in einer in einer Größenordnung zwischen 42 und 92 qm Wohnfläche, sollen frei finanziert werden. Mieter-Zielgruppe sind Singles, Senioren und auch Familien.

Der Gebäudekomplex wird gestaffelt vier- und fünfgeschossig errichtet und soll insgesamt barrierearm bis barrierefrei werden. Dafür sorgen Aufzug und Laubengang. Unter dem Gebäude wird es eine Tiefgarage geben, die 35 Parkplätze und weitere Stellmöglichkeiten für Fahrräder bietet.

Ladenlokale

Zur Friedrich-Ebert-Straße hin ist ein Ladenlokal geplant, „in das ein Bäcker mit Café einziehen könnte“, so die bisherige Idee. Ein weiteres Ladenlokal soll als „Quartiersraum“ dienen. Hier könnte die VBW mit einem Partner aus dem Sozialdienst ein nachbarschaftliches Betreuungsangebot schaffen. Die VBW rechnet mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 13,7 Millionen Euro. Optisch ist der Gebäudekomplex modern gehalten „und fügt sich in die bestehende Wohnbebauung gut ein“, so Riffel.

VBW soll bald Pläne vorstellen

Ingbert Ridder, Leiter des städtischen Liegenschaftsamtes, bestätigte, dass „die Jury ihre Entscheidung getroffen hat und die VBW nun das Angebot bekommen wird, ihre Pläne vorzustellen“. Die VBW bekommt das Grundstück dann zum Kauf angeboten. Den genauen Kaufpreis wollte der Leiter des Liegenschaftsamtes nicht nennen, doch „zahlt die VBW mehr als das veranschlagte Mindestgebot, das bei 920 000 Euro liegt“.

Ausschreibungen

Laut VBW-Geschäftsführer Riffel „werden wir jetzt das Kaufangebot bekommen, dann muss der Rat der Stadt darüber entscheiden und wir könnten dann im zweiten Quartal 2018 kaufen“. Im dritten Quartal könnten die Ausschreibungen und Bauleistungen in Angriff genommen werden, so dass in 2019 mit dem Bau des Gebäudekomplexes begonnen werden könnte. Riffel: „Wenn alles gut und nach Plan läuft, kann das Wohnhaus in 2020 fertiggestellt sein.“

Die alte Schule wurde bereits im September 2013 abgerissen. Seitdem hat die Stadt Bochum versucht, das Innenstadt-Grundstück zu vermarkten.