wattenscheid. . Für das geplante Neubaugebiet am Wilhelm-Leithe-Weg sollen mehrere Kriterien geprüft werden. Das ist Thema in der Bezirksvertretung.
Die Anwohner üben harsche Kritik an dem geplanten Neubaugebiet am Wilhelm-Leithe-Weg in Westenfeld, und auch in der Politik gibt es Bedenken, wie hier vorzugehen ist. Die Mehrheit in der Bezirksvertretung ist sich jedoch einig, dass dort Wohnbauland entstehen soll – allerdings müsse die Stadt dabei einige Planungsaspekte berücksichtigen, lautet der Grundtenor.
Die Bezirksvertretung befasst sich in der Sitzung am 21. November erneut mit dem Thema und will eine Liste auf den Weg bringen, die Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise enthält. Sie will frühzeitig beteiligt werden, um Einfluss auf Planungsinhalt und -ablauf nehmen zu können.
Kellerüberflutungen
Die neue bauliche Struktur sei an die bestehende Bebauung anzupassen. Weitere Punkte: Erhalt ökologisch wertvoller Bereiche; die künftigen unbebauten Flächen sollen mit heimischen Baum- und Sträucherarten bepflanzt werden, zudem soll ein Konzept „Wohnen im Park“ entwickelt werden. Gefordert wird ein hydrologischer Ausgleich für versiegelte Flächen und Prüfung der Kapazitäten der Abwassersysteme, die schon jetzt teilweise überlastet sind, was zu Kellerüberflutungen bei Starkregen führt. Die Lärmemissionen sollen gutachterlich geklärt werden.
Zu analysieren sei zudem der fließende und ruhende Verkehr. Wert gelegt werden sollte auch die Schaffung höherwertigen Wohnraums neben sozialem Wohnungsbau und anderen Wohnformen. Zu berücksichtigen und gutachterlich abzuklären seien außerdem die bergbaulichen Vorbelastungen. Die nördlich der A 40 gelegenen Baugebiete sollten prioritär entwickelt werden (hier auch die neuen Flächen An der Papenburg und auf dem ehemaligen Sportplatz an der Berliner Straße).
Standpunkt der Bürgerinitiative
Dazu sagt Torsten Vieting, Sprecher der Bürgerinitiative „Westenfelder Felder“: „Wir freuen uns, dass es auch Meinungsumschwünge in der Politik gibt. Zunächst stimmte die Bezirksvertretung Wattenscheid, wenn auch einige unter ihnen mit Bauchschmerzen, dem Wohnbau-Vorhaben in Westenfeld zu. Jetzt gibt es doch durchaus geteilte Meinungen darüber.“ Torsten Vieting erklärt, „dass sich einige Fraktionen jetzt auch mit den Inhalten, die die Bürgerinitiative vorgebracht hat, beschäftigen“. Und: „Unsere Einwände werden wahrgenommen.“ Jetzt schaue die Initiative erst einmal weiter darauf, „was die Politik macht“. Die BI „Westenfelder Felder“ plant ein großes Quartiersfest. „Wir suchen aber noch nach der geeigneten Lokalität“, so Torsten Vieting. Als Termine peile die Bürgerinitiative etwa Ende Februar an.
Vier der insgesamt sechs in Wattenscheid im Rahmen des „Handlungskonzeptes Wohnen Bochum“ in den nächsten Jahren geplanten Neubauflächen befinden sich südlich der A 40 auf bisher vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Gebieten.