wattenscheid. . Wache I an der Grünstraße ist nach verschiedenen Modernisierungen nahezu durchsaniert. Bei Neuordnung als eigener Standort sicher.

Es gibt sie tatsächlich immer noch: Die blankpolierten Stangen vom ersten Stock in die Fahrzeughalle, glatt glänzendes Zeugnis der Einsatzbereitschaft. Sie rutschen die Feuerwehrleute im Alarmfall herunter, neben den Lösch- und Rettungswagen stehen die Stiefel. Doch hat sich viel getan in der Feuerwache I an der Grünstraße, „gut eine halbe Million Euro“, überschlägt der städtische Feuerwehrchef Simon Heußen, sind hier investiert worden. Planmäßig.

Zahn der Zeit

Denn der Zahn der Zeit hat an dem Gebäude genagt seit dem Bau 1974/75, prompt zur Eingemeindung im Zuge der kommunalen Neuordnung. Strukturelle Änderungen kamen reichlich dazu, das Stadtgebiet wurde zwischenzeitlich von fünf, heute von drei Wachen abgedeckt, zuzüglich der Standorte für Notärzte und Freiwillige Löschzüge. Die an der Grünstraße ist damit sozusagen übrig geblieben, die in Werne und Stahlhausen wurden neu gebaut.

Verschiedene Baustadien hat das Haus seit 2002 durchlaufen und das auch noch einige Zeit als nicht endgültig, wie die teils alten handbetriebenen Tore an der Fahrzeughalle beweisen oder die laufende Einrichtung der neuen Nachrichtenzentrale.

© Joachim Haenisch

Freudig aufgenommen haben die je 16 Mann der 24-Stunden-Besatzung mit Zugführer vor allem die Küche, die nun modernen Ansprüchen entspricht und von den „Selbstversorgern“ (Brandoberinspektor Oliver Saul, Wachleiter) auch ferngesteuert in Betrieb genommen werden kann.

„Wattenscheid kommt auf keinen Fall zu kurz“, betont Amtsleiter Heußen. „Wir erreichen von hier aus die klassischen Bereiche in 10,5 Minuten ab Alarmierung.“ Bei der Alarmierung ist die Wache I allerdings auch die erste Wahl etwa für Einsätze an der Dr.-C.-Otto-Straße in Dahlhausen.

Von dem derzeit diskutierten Konzept, über den kürzlich in Betrieb genommenen Standort der Rettungswache an der Hattinger Straße auf dann vier Knotenpunkte aufzustocken, können dann alle südlich gelegenen Stadtareale profitieren.

Spezialisten bleiben hier

Die vorgeschlagene Verstärkung der Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Herne kann laut Heußen auch nur vorteilhaft sein. „Wenn etwa unsere Leitstelle ausfallen sollte, kann Herne sofort für uns mit disponieren, und umgekehrt.“ Eine „gewisse Verteilung“ in beiden Stadtgebieten ist für ihn trotzdem weiter sinnvoll, damit in „sehr lokalen Fällen“ nicht Unmengen von Anrufen auf der zentralen Notrufnummer 112 gleich zwei Leitstellen „lahm legen“.

Erhalten bleiben an der Grünstraße spezielle Abteilungen für den Atemschutz und die für Messungen und Geräte bei Unfällen mit Gefahrgut oder der Möglichkeit, dass Strahlung freigesetzt wird. Außerdem die Höhenretter, die ausrücken, wenn etwa Kranführer geborgen werden müssen, oder Bauarbeiter in Gruben.

Die trainieren übrigens im alten Schlauchturm. Planmäßig.

Kontakt für Schulen und Kindergärten

Ganz am Rande: „Keine Angst, einfach anrufen, dann gibt’s umgehend einen Termin“: Mit Markus Nowak stellt die Wache Wattenscheid eigens einen Mann für die Brandschutzerziehung ab.

Kindergärten und Schulen: Bitte dafür nicht den Notruf bemühen, sondern die Sammel-Rufnummer 92 54-0, MNowak@Bochum.de.