Wattenscheid. . Bürger ärgert wucherndes Grün. Gleise an der Blücherstraße will Regionalverband Ruhr für den Radschnellweg nutzen. Spielplatz ungepflegt.
Wer die Augen offenhält und die Ohren auf Empfang schaltet, der macht interessante Entdeckungen in Wattenscheid – Schönes und leider auch Schäbiges. Regelmäßig gehen auch Mitteilungen von Wattenscheider Bürgern in der Lokalredaktion ein, die manchen Missstand anprangern oder positive Entwicklungen würdigen.
Dass die Bahnübergänge an der Blücherstraße verrotten, stört einen WAZ-Leser. Die Übergänge seien noch gar nicht so alt und auch mit Signalen ausgestattet. Die Gleise bzw. die Strecke liege aber still. Kein Zug fahre hier lang. Recht hat er. Der Projektträger „Metropoleruhr“ (Regionalverband Ruhr) plant genau hier den Radschnellweg Ruhr RS1. (Mehr dazu auch auf der Internetseite www.rs1.ruhr/rad). Der Regionalverband sagt, dass die jetzige Karte auf der Machbarkeitsstudie zum RS1 basiert und aus technischen Gründen der Streckenverlauf noch abweichen kann.
Gepflegter Zustand wünschenswert
Überwucherndes Grün führt zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern. Geh- und Radwege sind verengt. So etwa entlang der Propst-Hellmich-Promenade zwischen der Saarlandstraße und der Bahnhofstraße. Dirk Caemmerer (CDU) stellt dazu eine Frage in der Ratssitzung am Donnerstag. „Die 3,3 Meter breite Pflasterung – je zur Hälfte durch verschieden farbige Pflastersteine als Fuß- und Radweg unterschieden – misst wegen der Überwucherungen streckenweise nur noch 1,75 m.“ Er will wissen, ob die von der Pflege verwahrlosten Stellen bekannt sind, wann die angelegten Wege wieder in einen gepflegten Zustand zurückgeführt werden und wie die Verwaltung solche Missstände in Zukunft verhindern will.
Treppe ist zugewachen
Von der Geitlingstraße aus führt eine Treppe hinauf zu einem städtischen Spielplatz, der auch von der Hermann-Sievers-Straße zu erreichen ist. „Der Spielplatz verwahrlost schon seit längerer Zeit, worauf ich die Stadt bereits mit Hilfe des Mängelmelders hingewiesen habe,“ teilt Leser Henri Cecatka mit. Vor allem die Treppe ist zugewuchert. „Bisher wurde von der Stadt nur der Weg über den Spielplatz gereinigt. Das Laub wurde nicht entsorgt, sondern nur auf den Sandkasten aufgeschüttet.“
Nachspiel für den Verursacher
Leserin Erika Drinnhausen hat der WAZ gemeldet, dass eine „rabiate Rodungsaktion rund um die Felder und am neuen Radweg“ im Bereich der Engelsburger Straße in Eppendorf stattgefunden hat. „Die gepflanzten Büsche und Bäumchen, von Steuergeldern finanziert, sind zum Opfer gefallen. Ein Nachspiel für den Verursacher, so die Stadt, werde die umfangreiche Abholzaktion an den Feldern zwischen Engelsburger-/Schützenstraße in Eppendorf (Landschaftsschutzgebiet, hinter dem Sportplatz gelegen) haben. Bäume und Gehölze dürfen – wegen der Brutzeit – nicht zwischen März und September geschnitten werden. Dies regele Paragraf 39 Bundesnaturschutzgesetz.