wattenscheid. . Grundstücksverträge zur Verlagerung von der Fritz-Reuter-Straße auf das alte Aquella-Gelände unterschrieben. Chance für das Bahnhofs-Viertel.
„Das ist auf jeden Fall wie ein Lottogewinn für Wattenscheid“, zeigen sich Dr. Eberhard Schneider und Thomas Rische überzeugt. Der Beiratsvorsitzende und der Geschäftsführer der Hedego-Beteiligungsgesellschaft freuen sich mächtig, dass der Weg frei ist für die Umsiedlung des Bauhaus-Baumarktes von der Fritz-Reuter-Straße auf das ehemalige Aquella-Gelände an der Berliner Straße.
Zufalls-Treffen auf der Messe
Die Tinte auf den Verträgen zum Grundstücksverkauf an die Bauhaus-AG-Tochtergesellschaft Cosmos ist seit Ende Juni 2017 trocken, endlich. Kurz nach der eigentlich entscheidenden planerischen Vorlaufphase Ende 2013 sei „der Faden abgerissen“, habe die Bauhaus-Seite offenbar ungeduldig das Interesse verloren. Erst bei einem unvorhergesehenen Treffen zwischen Hedego und Bauhaus-Liegenschaftsabteilung auf einer Immobilienmesse vor nunmehr zwei Jahren sei das wieder geweckt worden.
„Nur noch ein paar Stempel“
„Und jetzt sind die Verträge wirksam“, unterstreicht Notar Dr. Schneider, immer allerdings unter der aufhebenden Klausel, dass das Bauvorhaben genehmigt wird, „sonst bleibt das eine Ruine. Aber normalerweise fehlen jetzt nur noch ein paar Stempel.“ Immerhin hätten alle Beteiligten ein fundamentales Interesse an der Umsetzung.
Regionalplan geändert
Schließlich biete diese neue Bebauung auch die Voraussetzung für die großzügige Überplanung und Umgestaltung rund um den jetzigen Baumarkt-Standort, das gesamte Bahnhofsviertel. Zu diesem Zweck hat die Regionalplanung dort Einzelhandel neuerdings ausgeschlossen (wir berichteten).
„Filetstück“ an der A 40
Mit der direkten Anbindung zur A 40 und der fußläufigen Entfernung zum Wattenscheider Kernbereich würde dieses 50 000 Quadratmeter große „Filetstück“ mit über 21 000 Quadratmetern Hallenflächen Kunden weit über Bochum hinaus auch aus Dortmund, Gelsenkirchen und Essen anziehen. Dr. Schneider schildert, vorab habe bereits auch Straßen.NRW „grünes Licht“ für das Vorhaben gegeben, allerdings auf einem Mindestabstand des neuen Gebäudes zur Autobahn von 40 Metern bestanden.
Solar-Dächer bleiben
Als ein charakteristisches Merkmal soll die 1,2 Megawatt leistende Photovoltaik-Anlage auf der Dachfläche weiter zu sehen sein, zunächst ab- und neu wieder aufgebaut werden. Erhalten bleibt auch die neu entstandene Halle, die das Laminat-Depot nutzt.
„Kein Flaschengeklirre mehr“
Und schließlich sehen Rische und Schneider noch Vorteile für die Anwohner des Geländes: „Keine 24-Stunden-Abfüllung mit Flaschengeklirre mehr, Ruhe nach Ladenschluss“, und ein Ende der ungebetenen Besuche und Vandalismus-Schäden auf dem Grundstück. Anbindung und Erschließung des Areals, etwa über einen Kreisverkehr, müssen nun in der Detailplanung geklärt werden.
Bis zur Bauvoranfrage durch den Investor und das weitere Genehmigungsverfahren, so Thomas Rische, sei selbst optimistisch noch einmal mit einem weiteren Jahr Wartezeit zu rechnen. Derzeit seien vorbereitende Bodenuntersuchungen in Auftrag gegeben.