wattenscheid. Flächen an der Berliner Straße und am Bahnhof für die regionale Entwicklung zusammengefasst. Neuer Anschub für eine Verlagerung des Bauhaus-Marktes.

Ein großer Wurf braucht einen großen Anlauf: Langsam, aber deutlich setzen sich die Räder in Gang, die Bewegung auf die Aquella-Brachfläche an der Berliner Straße und damit auch im Verbund für das Areal am Wattenscheider Bahnhof/Bauhaus bringen sollen.

Einstimmig brachte im vergangenen Jahr der Stadtentwicklungsausschuss eine Änderung für den Regionalen Flächennutzungsplan auf den Weg, der die gemeinsame Entwicklung in den bis dahin getrennten Bereichen schon im Untertitel führt: „Berliner Straße/Ottostraße“. Bereits 2012 ist im Planverfahren der Bereich an der Ottostraße um das Aquella-Gelände erweitert worden. Die Firma Bauhaus sorgte für die Initialzündung, weil sie ihren Standort von der Fritz-Reuter-Straße auf das brachliegende Gelände westlich der Berliner Straße verlegen wollte. Auch weitere Interessenten, so erläutert die Beschlussvorlage für den Ausschuss, wollten dort Einzelhandel in großflächiger Form ansiedeln. Bis dahin verhinderte dies die Festschreibung auf Gewerbe- und Industriebetriebe.

Westlich und östlich der Berliner Straße wurde daher der Weg für Gewerbe und Industrie geebnet, an der Ottostraße und auf dem Aquella-Gelände für großflächigen Einzelhandel, jeweils zu „Sondergebieten“ erklärt.

Ins Licht der Öffentlichkeit rückten die Beteiligten schon 2013, als der Bebauungsplan 917 aufgestellt wurde. Die Bezirksvertretung gab dazu ihr „grünes Licht“, ließ aber ausdrücklich protokollieren, im Sinne der Anwohner die weitgehende Erhaltung von Grün und die Verkehrserschließung besonders zu berücksichtigen, dies auch mit Blick auf den Bau neuer Wohnhäuser an der Steeler Straße.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Verwaltung schon recht allgemein erklärt, für den bestehenden Altstandort des Bauhaus-Marktes an der Fritz-Reuter-Straße nach einer neuen Lösung zu suchen, die sich besser in die Umgebung des Bahnhofs integrieren solle. Einzelhandel käme nach der geänderten Festschreibung an dieser Stelle nicht mehr in Betracht.

Thomas Rische. Foto: Gero Helm
Thomas Rische. Foto: Gero Helm

23 000 Quadratmeter will die Hedego-Beteiligungsgesellschaft an der Berliner Straße 50-62 vermarkten, „Hedego“ für Robert Ernst Heddergott, der Aquella 1949 als Alleinunternehmen gründete. Thomas Rische, Vertreter der Eigentümer im Beirat der Hedego-Stiftung, erinnert, mit dem Brunnenbetrieb sei es spätestens nach der „Westquell“-Insolvenz 2010 ein für alle Mal vorbei. Aber leider dauere ein solches Planverfahren in Deutschland ewig lang.

Man sei allerdings in konstruktiven Gesprächen, und er bleibe optimistisch: „Wenn die Stadt heute ja sagt, ist die Umsetzung der Pläne gesichert.“ Immerhin würde sich die Verwertung der Ruine nach langer Zeit unbedingt positiv auf den Standort auswirken, Arbeitsplätze hingen außerdem an der Neubelebung. Eine Stellungnahme von Bauhaus war nicht zu erhalten.