Wattenscheid. . Der Kleingärtnerverein Günnigfeld feiert 85-jähriges Bestehen von Freitag bis Sonntag, 11. bis 13. August, mit viel Programm.
Tradition, Gemeinschaft und Geselligkeit werden beim Kleingärtnerverein Günnigfeld e.V. groß geschrieben – und natürlich das Gedeihen der Parzellen. Zum 85-jährigen Bestehen der Anlage an der Schulte-Hordelhoff-Straße steigt vom 11. bis 13. August ein Jubiläumsfest: Freitag ab 18 Uhr Dämmerschoppen, Tanzmusik mit DJ, Comedy. Am Samstag ab 10 Uhr Spanferkelgrillen, ab 14 Uhr Kinderfest, ab 18 Uhr Tanzmusik; für Essen und Getränke ist gesorgt. Sonntag ab 10 Uhr Frühschoppen und Erbensuppe, Ende offen.
Thomas Kliem (52) ist im fünften Jahr Vorsitzender. „In den letzten Jahren ist hier ein Generationenwechsel eingetreten, viele Familien mit Kindern sind hinzu gekommen.“ Es gibt 143 Parzellen, die Mitgliederzahl ist auf 258 gestiegen. Wer sich für einen Garten interessiert, kann sich auf die Warteliste setzen lassen.
Gründung im Jahr 1932
Vorstand und Mitglieder können auf eine lange Geschichte der Anlage zurück blicken. Im Jahr 1932 trafen sich Schrebergartenliebhaber in Günnigfeld, um einen Gartenverein zu gründen. Eine gewählte Kommission, die das regeln sollte, rief am 16. August in der ehemaligen Gaststätte Kneider an der Günnigfelder Straße 75 (gegenüber vom heutigen Aldi-Markt) eine Versammlung ein.
Der Vorsitzende dieser Kommission erklärte, dass mit den Vereinigten Stahlwerken erfolgreiche Verhandlungen zur Anpachtung eines Geländes geführt worden seien – ein Bereich zwischen dem Friedhofsweg direkt hinter dem Gemeindepark bis zur Osterfeldstraße, und von da bis zur Alleestraße (heutige Parkallee). Das Areal war groß, so dass viele Günnigfelder Gartenliebhaber zufrieden gestellt werden konnten. Zügig wurden die Pachtverträge zwischen den Vereinigten Stahlwerken, der Stadtverwaltung Wattenscheid und dem Verein geschlossen.
Bombenfund hinter der Laube
Nach dem Krieg wurden wegen der Wohnungsknappheit auch kleinere Häuser in der Anlage errichtet; sie bestehen heute noch. Die Übergrößen wurden, soweit es die Statik gestattete, beim nächsten Pächterwechsel zurückgebaut. Das erste Vereinsheim des KGV entstand in so einem kleinen Haus am Haupteingang an der Friedhofstraße. Aus räumlichen Gründen wurde ein neues Gebäude in den 1970er Jahren errichtet, am Haupteingang von der Schulte-Hordelhoff-Straße aus, das man nach und nach erweiterte und modernisierte.
Große Aufregung herrschte am 11. Oktober 2003, als der damalige Pächter des Gartens 1-55 bei Ausschachtungsarbeiten hinter seiner Laube eine amerikanische Fünf-Zentner-Fliegerbombe fand. Im Umkreis von 250 Metern wurden Anwohner der Friedhofstraße, Teile des Inselweges, der Ossenkuhle, der Hannover-Siedlung, der Parkallee, der Schulte-Hordelhoff-Straße und der Osterfeldstraße evakuiert, um die Bombe zu entschärfen.
Geselligkeit und Gemeinschaft
„Eine Tradition war, ist und wird es auch bleiben, Vereinsjubiläen mit großen Festen zu begehen“, erklärt der Vorstand. Feste Programmpunkte im Kalender sind zudem Karnevalsfeier, Osterfeuer, Tanz in den Mai, Vatertag, Sommer- und Oktoberfest, Martinsfeuer, Adventfeier, die Nikolausfeier für die Nachwuchsgärtner, Grünkohlessen sowie das Sonntagscafe. Saal und Schankraum können übrigens an Interessenten für ihre Feiern vermietet werden.