Es gilt als Wattenscheids historisches Gedächtnis: das Heimatmuseum Helfs Hof in Sevinghausen. Das alte Gebäude beherbergt auf rund 200 Quadratmetern eine Ausstellung bäuerlicher Gebrauchsgegenstände und Haushaltsgeräte aus verschiedenen Jahrhunderten sowie eine Sammlung zur Wattenscheider Geschichte.

Es gilt als Wattenscheids historisches Gedächtnis: das Heimatmuseum Helfs Hof in Sevinghausen. Das alte Gebäude beherbergt auf rund 200 Quadratmetern eine Ausstellung bäuerlicher Gebrauchsgegenstände und Haushaltsgeräte aus verschiedenen Jahrhunderten sowie eine Sammlung zur Wattenscheider Geschichte.

Das reicht von Herd- und Ofenplatten, Kesseln und Geschirr, Bäckerei-Geräten über den Bergbau bis hin zur Kultkneipe „Bierstall“ von Töne Bomers. Auch dass es in Wattenscheid früher mal zwei Klavierfabriken gab, kann man hier erfahren. Eine alte WAT-Standuhr stammt aus dem Jahr 1760.

Das Haupthaus, ein Vierständer-Fachwerkhaus, wurde mehrfach verändert. Die Fleetküche besitzt noch den originalen Steinfußboden. Sie ist rund um die offene Kochstelle den Bereichen des bäuerlichen Backens und Kochens gewidmet. Der langjährige Museumswart Rudolf Wantoch kann viel erzählen über die WAT-Geschichte und die Exponate. „Idyllisch gelegen und ein beliebtes Ausflugsziel. Das Museum ist mir ans Herz gewachsen.“

Im Vorgarten bilden die zwei originalen Glocken der Friedenskirche einen ersten Blickfang; von der Eröffnung des evangelischen Gotteshauses 1880 bis 1955 im Dienst. Direkt neben den Glocken zeugt ein Schutzbunker vom Zweiten Weltkrieg. Rudolf Wantoch: „Er wurde errichtet, weil der Weg zum Bunker an der Zeche Holland von hier aus zu weit war. Der Eingang wurde später zugemauert.“

Zu den Besuchern zählen übrigens auch Hochzeitsgesellschaften, denn man kann im Helfs Hof auch standesamtlich heiraten.

Der Hof, idyllisch in ländlicher Umgebung gelegen und auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut zu erreichen, geht vermutlich schon auf das 11. Jahrhundert oder eine noch frühere Zeit zurück. Der Bauernhof hat seine Bausubstanz aus dem 16. Jahrhundert in sehr ursprünglicher Form bewahrt und dient vorwiegend als Heimatmuseum. Im Mittelalter gehörte er zu den Galgenhöfen, so ist es überliefert. Der Pächter leistete bei Hinrichtungen von Verbrechern Galgendienste – in diesem Fall bereitete er die Henkersmahlzeit zu und stellte die Leiter.

Donnerstag bis Sonntag geöffnet

Öffnungszeiten: donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr (In den Höfen 37). Der Eintritt ist frei. Das Museum wird von der Stadt Bochum betrieben und fachlich vom Heimat- und Bürgerverein Wattenscheid betreut.