wattenscheid. . Die Ausstellung „600 Jahre Wattenscheid in Holz und auf Papier“ zeigt Werke von Rolf Tybussek und Wolfgang Schlott.
Eine Zeitreise der ganz besonderen Art bietet die neue Ausstellung „600 Jahre Wattenscheid in Holz und auf Papier“, die jetzt im Rahmen der „WAZ-Kulturoffensive“ in den Räumen an der Hüller Straße 7 eröffnet wurde. Holzschnitzer Rolf Tybussek zeigt dort zahlreiche WAT-Motive in allen erdenklichen Größen. Zu sehen sind außerdem Zeichnungen mit Bleistift und Tuschefeder des verstorbenen Künstlers Wolfgang Schlott mit vielen interessanten WAT-Ansichten.
Die Besucher standen bereits bei der Eröffnung fachsimpelnd und staunend vor den Exponaten, die in filigraner Detailarbeit entstanden sind. Diskutiert wurde auch darüber, wo die dargestellten Gebäude und Motive im Stadtgebiet zu finden sind bzw. einmal waren.
Von Bergbau bis Bierstall
Rolf Tybussek hat zum Beispiel in seiner „Schwarzen Serie“ in den vergangenen Monaten ganz neue Werke aus Holz angefertigt mit Ansichten, die (leider) längst Geschichte sind. Was auf den ersten Blick wie eine Metallarbeit aussieht, ist das Ergebnis einer aufwändigen Holzbearbeitung – silberfarben im Rahmen eingefasst mit in schwarz gehaltenen Motiven. Wattenscheids erster Schnellimbiss ist da zu sehen, der gegenüber vom Alten Rathaus stand, neben „Radio Meyer“: „Walter Borowski – Pommes, Bratwurst, Schaschlik“. Oder Jubelszenen nach dem Aufstieg der 09-Fußballer in die Erste Bundesliga. Proteste gegen die Eingemeindung: „Hände weg von Wattenscheid“.
Typische Ansichten
Außerdem zu sehen: Taubenvadda Jupp, Park-Café, das Bekleidungsgeschäft Oeben & Thoben, Anton Bomers legendärer „Bierstall“, das Fachwerkhaus Gertrudisstraße 20 (1629 erbaut – 2016 abgerissen). Bergbau, Bauern, Kirchen, Gänsereiter – was Wattenscheid geprägt hat, ist als Motiv ausgestellt. Wolfgang Schlott hat mit Tusche und Bleistift typische Ansichten des Reviers und von Wattenscheid festgehalten: Als thematische und künstlerische Ergänzung zeigt Renate Schlott Zeichnungen ihres verstorbenen Ehemanns, der Wattenscheid, das Revier und seine Menschen mit scharfem Blick und viel Herz portraitiert hat.
Besucher begeistert
Die Besucher waren jedenfalls begeistert. „Eine schöne Ausstellung mit vielen interessanten Ansichten von Wattenscheid. Viele Motive lassen alte Erinnerungen wach werden“, so Heinz-Werner Kessler. Klaus-Peter Hülder erklärt: „Ein immer wichtiges Thema hervorragend präsentiert.“ Zum 600-Jahre-Fest hat Rolf Tybussek auch ein besonderes WAT-Stadtwappen angefertigt – in markanten gelben, roten und weißen Tönen. Rolf Tybussek hat extra zum WAT-Jubiläum auch eine Plakette mit der Schutzpatronin St. Gertrud geschnitzt, eine Form davon abgenommen und mittels dieser weitere Keramikplaketten gegossen.
Öffnungszeiten: 13. Juni (15-17 Uhr), 16. Juni (15-17 Uhr), 17. Juni (12-14 Uhr), 20. Juni (15-17 Uhr), 23. Juni (15-17 Uhr), 24. Juni (12-14 Uhr).