Wattenscheid. Im Wattenscheider Norden und Osten wird ab 2018 der Radschnellweg gebaut. „Asthma“-Brücke fällt und Unterführung Aschenbruch wird angehoben

Radfahrer in Wattenscheid können sich jetzt schon freuen, auch wenn das Projekt noch seine Zeit braucht. Im Norden wird die Hellwegstadt an den Radschnellweg 1 (RS1) angeschlossen, eine Trasse, die etwa über alte, ausgediente Bahnlinien verläuft und Duisburg mit Hamm – eine Strecke von rund 100 Kilometern – verbinden wird. Christoph Matten, Tiefbauamt, stellte den Bezirkspolitikern jetzt das RS1-Vorhaben vor.

Die „Asthma-Brücke
Die „Asthma-Brücke", die von der Sommerdellenstraße aus über das Bahngleis nach Günnigfeld zum Sportplatz führt.

Im Landesplan verankert

Ganz neu in Deutschland ist, dass ein Radschnellweg im Landesplan verankert ist, eine Realisierung also auf jeden Fall stattfindet. Das gibt es nur in Nordrhein-Westfalen. Aber konkret zum Streckenverlauf: Der erste Bauabschnitt beginnt am alten Güterbahnhof nördlich vom Watermanns Weg – und zwar auf den stillgelegten Gleisen der alten Rheinischen Bahn.

Anschluss an die Erzbahn

Weiter geht’s über die Trasse Aschenbruch/Parkstraße, Steinhausstraße, Blücher- und Centrumstraße bis hin zur Darpestraße an der A 40. Im Bereich des Kruppwaldes ist über die Trasse der „Hannover Bahn“ ein Anschluss an die Erzbahn bzw. Hüller-Bach-Straße in Richtung Nordosten geplant.

Die Eisenbahnunterführung „Aschenbruch
Die Eisenbahnunterführung „Aschenbruch". © Joachim Haenisch

Überschwemmungen

Die Unterführung bzw. die Eisenbahnbrücke an der Parkstraße/Aschenbruch wird angehoben. Christoph Matten: „Damit kann bautechnisch auch die Parkstraße auf ein höheres Niveau gebracht werden. Das bedeutet, dass die Überschwemmungen in diesem Bereich nicht mehr möglich sind oder zumindest sehr stark reduziert werden.“

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Die "Asthma-Brücke", die von der Sommerdellenstraße aus über das Bahngleis nach Günnigfeld zum Sportplatz führt. © Gero Helm

„Asthma“-Brücke fällt

Fallen wird im Zuge des Radschnellwegbaus auch die „Asthma“-Brücke, die jetzt über die Bahnlinie ab Sommerdellenstraße nach Günnigfeld zum Sportplatz bzw. zum Kruppwald führt. Laut Matten werde es hier und auch anderen Abschnitten Überquerungsmöglichkeiten des Radschnellwegs geben, „die an den Stellen, wo Kinder ihren Schulweg haben, beleuchtet werden.“

Baubeginn in 2018

Zeitliche Planung: Im Jahr 2020 soll der westliche Teil der Trasse, also der im Bereich Aschenbruch, Steinhausstraße soweit fortgeschritten sein, „dass dann alle Bereiche des Radschnellwegs schon im Bau sind.“ So ist es zumindest vorgesehen. Das bedeutet, dass mit dem Bau auf Wattenscheider Gebiet in 2018 begonnen werden soll.

Aufteilung der Baukosten

Gemäß der „Machbarkeitsstudie“ wird der Radschnellweg RS1 auf Wattenscheider und Bochumer Stadtgebiet mit Kosten in Höhe von ca. 28 Millionen Euro kalkuliert.

Die Kategorie „freie Strecken“ zahlt zu 100 Prozent Straßen.NRW, Ortsdurchfahrten dann die Stadt Bochum. Hier gibt es Fördermittel von 85 Prozent.

Radverkehrsnetz

Der Radschnellweg Ruhr (RS1) soll das Rückgrat für das regionale Radverkehrsnetz im Ruhrgebiet und damit zentraler Baustein für eine zukunftsorientierte und umwelt- sowie klimafreundliche Mobilitätsstrategie im Ruhrgebiet werden. Das ist der Anspruch von Land und Stadt. So werden künftig nicht nur die Nachbarstädte Essen und Dortmund schnell mit dem Rad zu erreichen sein, der RS1 soll auch Auswirkungen auf den Radverkehr innerhalb von Bochum haben.