Wattenscheid. . Neue Abfallcontainer werden ignoriert, der „Monte“ verdreckt wieder. Bürger und Bezirksvertretung ärgern sich. Häufigere Kontrollen als Lösung?
Einige wollen es scheinbar nicht begreifen. Ein schöner Tag am Wochenende reichte aus und schon ist das leidige Müllproblem am Monte Schlacko wieder akut. Schon im vergangenen Jahr zeigte sich im Naherholungsgebiet, dass positive und negative Erfahrungen manchmal in direktem Zusammenhang stehen können.
Beliebter Treffpunkt zum Grillen
Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen finden sich immer wieder große Grillgruppen auf dem Monte Schlacko zusammen, genießen dort die Zeit im Freien und Leckeres vom Rost. Anstatt im Anschluss selbst dafür zu sorgen, dass Besucher auch am nächsten Tag ein schönes Plätzchen mit viel Grün vorfinden können, ließ man den „Monte“ 2016 häufig völlig verdreckt zurück. Essensreste, leere Verpackungen und Flaschen wurden nicht in Mülleimer geworfen, sondern einfach auf den Wiesen liegen gelassen. Das erfreute höchstens die heimische Vogel- und Nagetierpopulation.
Besucher und Anwohner hingegen waren und sind zurecht verärgert, die Lokalpolitik wurde aktiv. Für 8000 Euro ließ die Bezirksvertretung neue Müllcontainer installieren, um mehr Möglichkeiten für die richtige, wie simple Entsorgung zu bieten. Was hat es genutzt? Offenbar gar nichts, wie Klaus Funkenberg meldet und im Bild festhält: „Die ,tollen’ neuen Abfallboxen werden von den Dutzenden, auf dem Monte Schlacko grillenden Mitbürgern völlig ignoriert.“ Wo eigentlich Müll „reingeschmissen“ werden sollte, muss nun von „rausgeschmissenem“ Geld gesprochen werden.
Grillverbot träfe auch vernünftige Besucher
Funkenberg zieht den Schluss: „Hier ist das Ordnungsamt in der Pflicht, Bußgelder zu verhängen oder man verbietet das Grillen generell.“ Ein solches Verbot, das bereits für den Stadtgarten gilt, träfe freilich die Allgemeinheit. Auch jene also, die sich vernünftig verhalten, an andere Besucher und den Tag nach dem Grillfest denken, die Wiesen so verlassen, wie sie diese auch vorgefunden haben.
In der Wattenscheider Bezirksvertretung herrscht ebenfalls Unverständnis. „Trotz der finanziellen Aufwendungen, die das Müllproblem lösen sollten, geht es jetzt so enttäuschend weiter“, zeigt sich Bezirksbürgermeister Manfred Molszich verärgert.
Lösen Strafen das Problem?
„Wir haben die neuen Container dort hingestellt, um es den Leuten einfacher zu machen. Offenbar ist es aber noch nicht einfach genug“, findet er klare Worte und merkt an: „Vielleicht wäre es nicht verkehrt, wenn das Ordnungsamt häufiger kontrollieren würde, um dem Müllproblem über Strafen Herr zu werden“.
Stadtsprecher Thomas Sprenger teilt auf WAZ-Nachfrage mit, dass seit April und noch bis September erneut Saisonkräfte von der Stadt Bochum beschäftigt werden: „Die 14 Mitarbeiter werden auch für das Sammeln von Müll eingesetzt, kümmern sich zudem um den Rasenschnitt in den öffentlichen Grünanlagen.“