Wattenscheid. Wettbewerbstext für Investorensuche zur Bebauung Gelände Voedestraße wird formuliert und geht in die Gremien. CDU bringt Idee zur Markthalle ein.

Nach guten Ideen verlangen Politik und Verwaltung für die künftige Bebauung des brachliegenden und längst zugewachsenen, städtischen Grundstücks Voedestraße/Ecke Friedrich-Ebert-Straße. Das Gelände ist knapp 4000 Quadratmeter groß. Dort stand einst die Richard-Wagner-Schule, die im September 2013 abgerissen wurde.

Projekt nicht auf die lange Bank schieben

Im Januar noch sagte Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke, dass „wir auf der Suche nach einem Büro sind, das sich um die Abwicklung kümmert und das Wettbewerbsverfahren managen soll.“ Das Projekt solle nicht „auf die lange Bank“ geschoben werden.

Ende des Jahres Ergebnisse präsentieren

Jetzt hat die Stadt ein Büro gefunden. Dr. Bradtke auf WAZ-Anfrage: „Das Büro Itten+Brechbühl GmbH wird das Verfahren in die Hand nehmen. In Absprache mit uns erstellt das Architekturbüro und Generalplanerunternehmen einen Auslobungstext, der ab Mai in die politische Gremien geht.“ Im Juli soll das Bestgebotsverfahren öffentlich ausgeschrieben werden. Bradtke: „Investoren können über den Sommer hinweg Bewerbungen einreichen.“ Ende des Jahres, so hofft der Baurat, „können wir dann Ergebnisse präsentieren.“

Keine Bauvorgaben für den Komplex

Bradtke will keine Bauvorgaben für den Komplex vorschlagen. „Dann könnte ein Investor meinen, diesen Vorgaben folgen zu müssen. Wir wünschen uns, dass die Architekten gute Ideen liefern.“ Der Baurat stellt sich vielmehr einen Komplex vor, der „eine gute, vitale Mischung bzw. Nutzung“ vorhalten kann. Sowohl Handel, Dienstleistung, Praxen und auch Wohnungen sollen im Gebäude Platz finden.

Das Baubrachland Voedestraße/Ecke-Friedrich-Ebert-Straße.
Das Baubrachland Voedestraße/Ecke-Friedrich-Ebert-Straße. © Gero Helm

Bestgebotsverfahren

Das Gelände soll vermarktet, verkauft werden und der Verkauf in einem „Bestgebotsverfahren“ vonstatten gehen. Und hofft hier auf einen Käufer, sprich Investor, der das Grundstück für einen angemessenen Preis kaufen will. Er soll ein für den Innenstadtbereich passendes Nutzugsangebot vorlegen und letztlich einen architektonisch, in die Citylage passenden Gebäudekomplex errichten.

Städtebauliches Konzept

Beim „Bestgebotsverfahren“ solle „nicht unbedingt an den Meistbietenden verkauft werden. Auch das städtebauliche Konzept ist hier eine wichtige Voraussetzung.“ In einer Verwaltungsvorlage für die Bezirksvertretung hieß es einmal: Für ein vergleichbares Mischgebiet bewegt sich der Bodenrichtwert bei 270 Euro je Quadratmeter, was für das knapp 4000 qm große Grundstück einem Mindestgebot von rund 1,026 Millionen Euro entsprechen würde.

Stellenwert für die Attraktivität

Die CDU-Bezirksfraktion stellt zur Zukunft des Geländes eine Anfrage in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 2. Mai. Darin heißt es, dass auf dem Gelände der ehemaligen Richard-Wagner-Schule ein Wohn-und Geschäftskomplex entstehen soll. „Im Zuge der Umstrukturierung der Bochumer Wochenmärkte, der Veränderungsplanung des August-Bebel-Platzes im Rahmen der ,Sozialen Stadt Wattenscheid’, hat der Komplex an der ehemaligen Hauptschule einen hohen Stellenwert für die Attraktivität des Bereiches um den August-Bebel-Platz,“ so die CDU.

Wohn- und Freizeitqualität verbessern

Reinhold Hundrieser, auch stv. Bezirksbürgermeister, für seine Fraktion: „Nach unseren Überlegungen könnte eine Markthalle in unmittelbarer Nähe des verkehrsgünstigen August-Bebel-Platzes die Wohn- und Freizeitqualität in der Wattenscheider Innenstadt verbessern.“ Die CDU-Bezirksfraktion will wissen, ob das Grundstück Voedestraße ausgeschrieben ist. Und: „Gibt es von der Verwaltung Bedenken gegen eine Markthalle am genannten Ort? Und wenn ja, welche?“