Bäckermeister Bernd Armbrust nimmt es in einer eigenen Show mit TV-Köchen wie Tim Mälzer und Co. auf. Gedreht wurde in der Miele-Schauküche
So kennt man Bernd Armbrust gar nicht: Der Bäckermeister ist nervös. Sehr nervös sogar. "Bis heute Mittag war gar nichts, da habe ich keine Sekunde Sorge gehabt, aber jetzt. . ." Kein Wunder: Die Fernsehkamera ist auf ihn gerichtet, gleich heißt es "Film ab" für die Aufzeichnung der ersten Backshow im deutschen Fernsehen. Ihr Hauptdarsteller: Bernd Armbrust, der es mit seinen phantasievollen Brotrezepten mit Tim Mälzer und Co. aufnehmen will.
Die Idee wurde auf einer Party geboren: "Bernd hat mir erzählt, was er so macht - und da habe ich gedacht: Das ist ein ideales Fernsehthema." Dirk Glaser, gebürtiger Hattinger und Geschäftsführer der Kieler Produktionsgesellschaft Ditho Film- und Fernsehproduktionen, hat nicht lange gefackelt und den Wattenscheider zu einer Backshow überredet. "Kochshows gibt es ja unzählige im deutschen Fernsehen - da war eine Backsendung längst überfällig." Der Arbeitstitel: "Bernd und Brot." Der Drehort: die Schauküche der Miele-Niederlassung an der Burgstraße. Passend zur Jahreszeit werden Spargelbrot und Spargelkonfekt im Blätterteig zubereitet.
"Blanchieren, abgießen, unterheben", murmelt Bernd Armbrust vor sich hin. Der Bäcker memoriert die einzelnen Schritte, die er vorab mit Autor und Regisseur Georg Lembeck abgesprochen hat. "Die Abläufe sind das Schwierigste: dass eines nach dem anderen folgt, und ich mich nicht verhasple." Müsste dem Bäcker nicht gerade die Abfolge der einzelnen Handgriffe in Fleisch und Blut übergegangen sein? "Das kommt darauf an, auf welcher Seite des Tisches man steht", kontert Armbrust. Er ist halt nervös. Assistentin Nicole Fromme - sie macht die Hauswerbung für den Bäcker und wurde auf der Party gleich mit "verhaftet" - ist hingegen die Ruhe selbst. Doch das hat einen simplen Grund: "Ich muss ja nicht sprechen."
Mehl, Butter, Kräuter, Gewürze, Vorteig, Schinken und natürlich Spargelstangen und Kartoffeln sind in greifbarer Nähe auf der Arbeitsplatte aufgereiht, Miele-Fachverkäuferin Hildegard Großmaß erklärt dem Bäcker noch schnell die Bedienung von Herd und Backofen, Regisseur Georg Lembeck geht noch einmal mit der Puderquaste über Armbrusts Gesicht - dann kann der Dreh beginnen. Oder doch nicht. "Das glaube ich nicht, es ist nicht zu fassen", ruft Bernd Armbrust verzweifelt. "Wir haben an alles gedacht, aber: Die Hefe fehlt!"
Kein Problem für Hildegard Großmaß, die schon so manche Kochveranstaltung in der Schauküche gemanagt hat: "Geht auch Trockenhefe?" Schnell ist die Hefe besorgt, die Kamerafrau kann endlich loslegen. Und stoppt gleich wieder, kaum dass Armbrust das Mehl in die Küchenmaschine gegeben hat: "Hier würde ich gerne ins Detail gehen", teilt sie dem Regisseur mit. Also wird schnell ein glühender Scheinwerfer versetzt - hier kommen die Topflappen aus der Schauküche zu ungewohnten Ehren - die Kamerafrau krabbelt auf den Tisch, dann geht's weiter.
Die Küchenmaschine knetet noch lautstark den Teig, da muss Regisseur Lembeck schon wieder unterbrechen: Nachpudern ist angesagt - denn Bernd Armbrust stehen dicke Schweißperlen auf der Stirn. Nicht nur wegen der Schweinwerfer: Klümpchen im Brotteig sorgen dafür, dass seine Nervosität wieder steigt. Keine Frage: "Das wird ein langer Dreh."
"Wir haben an alles gedacht, aber:
Die Hefe fehlt!"
"Keine Frage:
Das wird ein langer Dreh."