Karin, Sabrina und Monika haben jede Menge Tiere in ihr "Boot" genommen.Und alle haben einen Namen - auch die Hühner: Elvis, Karl-Heinz, ,Merkel, Abgeschlafft. . .

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© hanjo schumacher / press image

Die Damenmannschaft Jericho hat eine "Arche" in Leithe stranden lassen - in direkter Nachbarschaft der alteingesessenen Schnapsbrennerei. 13 500 Quadratmeter Stallbereich und Weide hat Karin Jericho (44) von der Stadt gepachtet, damit es dort im Grünen Tieren gut gehen kann. Sie und ihre Töchter Monika (12) und Sabrina (16) kümmern sich um Vierbeiner, Federvieh und Co.

Als da wären: 14 Hühner, zwei Gänse, vier Pferde, eine Ziege, Tauben, Sittiche und Kaninchen. Und zumindest die Pferde heißen mit Hausnamen Jericho. "Steht so in den Papieren", sagt die gelernte Hotelfachfrau Karin. Ihre Töchter haben jedem, der dort kreucht und fleucht, noch Rufnamen verpasst. Ein Hahn heißt "Elvis", ein anderer "Karl-Heinz", ein Huhn "Merkel", ein anderes "Abgeschlafft". "Kathy", die Ziege, war ein Geburtstagsgeschenk für die Mama. Von der Hörnerträgerin wird demnächst noch viel erwartet. . .

Die "Arche-Geschichte" begann mit Sabrina und ihrem Reitpferd "Speedy", ein Vollblutmix. Für den Wallach musste seinerzeit eine neue Unterbringung gefunden werden. Um den "neugierigen Hampelmann", wie Karin Jericho ihn nennt, kaufen zu können, haben die Mädchen ihre Sparbücher geplündert.

Weil der Hampelmann schlecht in Einsamkeit leben konnte, kam "Nevada", die Haflinger-Stute dazu. Auf einem Markt im münsterländischen Reken entdeckte die Jericho-Riege die Mini-Shetländer "Cowboy" und "Pumba" - jeder Hengst ist nicht größer als ein ausgewachsener Schäferhund. "Die Beiden waren so niedlich. Wir haben sie gegen Ware getauscht", heißt es dazu in der Familiengeschichte.

Wer die drei zweibeinigen Jerichos fragt, warum sie die "Arche" bevölkern lassen, bekommt die schlichte Antwort: "aus Tierliebe". Dass diese auch noch Spaß macht, erzählen Sabrina und Monika: "Wenn wir mit den vier Pferden ausreiten, joggt Kathy mit." Erstaunte Blicke von Spaziergängern sind gewiss. Fest steht aber auch, dass das Trio jeden Tag fest eingespannt ist: füttern, pflegen, und auf der Weide müssen die Brennnessel umgesenst werden. . . "Es ist ne Knochenarbeit, wenn Hafersäcke und Heuballen geschleppt werden müssen." Und in den Urlaub nehmen sie ihre Reittiere mit.

Die Drei haben einen Plan: Sie wollen künftig Interesse und Kontakt zu Tieren an Kinder und Jugendliche vermitteln. "Davon gibt's so viele, die noch nie ein Huhn angefasst haben, Ziegen nur aus dem Zoo kennen oder denken, Eier kommen aus dem Supermarkt", weiß Karin Jericho, die kaum Verständnis dafür hat, wenn Jungen nicht wissen, wie man Holz sägt. Sie möchte auf dem rustikalen Arche-Areal Veranstaltungen anbieten, wo Kinder über Lagerfeuerglut Stockbrot backen können und ähnliches mehr.

Vielleicht kann dann auch schon Ziegenmilch gekostet werden. Aber "Kathy", das Geburtstagsgeschenk, benötigt für diese Gabe zunächst die "Hilfe" eines Ziegenbocks. Einziehen soll der aber auf der Arche nicht. "Ob uns den jemand leihen würde?"

Wirklich nur leihen?

Kontakt zu Karin Jericho:

Tel: 0178/43 447 92