Der "Freundeskreis Karlheinz und Hilde Röber" will vermitteln, dass die Geschwister Teil der Kunstgeschichte, aber auch ein Teil der Zeitgeschichte sind
Als der Maler und Grafiker Karlheinz Röber im Frühjahr vergangenen Jahres für immer die Augen schloss, dauerte es nicht lange, ehe sich Kunstfreunde und Bewunderer die Frage stellten: Wie lässt sich seine künstlerische Hinterlassenschaft für die Nachwelt bewahren, wie die Erinnerung an die besondere Begabung dieses Mannes - der im Alter von 77 Jahren starb - wachhalten?
Um seine Werke vor einer drohenden Zerstörung zu schützen, öffnete sein Neffe zweimal das Atelier über der Feuerwache an der Hermann-Löns-Straße, und die Leute strömten herbei, um sich "einen echten Röber" zu sichern.
Die Erinnerung wach zu halten, hat sich mittlerweile ein "Freundeskreis Karlheinz und Hilde Röber" auf die Fahnen geschrieben. "Wir sind kein Verein", erläutert Sprecherin Brigitte Wood, "sondern einfach nur sieben Kunstfreunde, die sich der Sache der Geschwister Röber annehmen wollen. Unser Ziel ist es, das Leben und Schaffen der beiden in Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich arbeite an der Dokumentation ihres Wirkens."
Brigitte Wood ist es wichtig, zu betonen, dass auch Hilde Röber eine außerordentlich begabte Künstlerin war. Ihren frühren Tod hatte Karlheinz Röber nie verwunden. Ihr Atelier - neben dem seinen - hielt er wie eine Reliquie in Ehren.
"Die zwei waren einst einfach unzertrennlich. Beide in der biederen Welt der 50er Jahre Paradiesvögel. Und die Wattenscheider nannten die Künstlergeschwister halb den Mut bewundernd - halb spöttisch Jesus und Maria", erinnert sich Brigitte Wood.
Tatsächlich führten Hilde und Karlheinz Röber ein Leben jenseits der Konventionen, starteten zu Studienreisen nach Paris oder Stockholm, mehr Kunstgeist im Herzen als Geld in den Taschen. Auch über diese Exkursionen hat der Freundeskreis Dokumente gesammelt, andrere bezeugen die Korrespondenz von Karlheinz Röber mit anderen Freigeisten, unter anderem Briefe des genialen Geigers Yehudi Menuhin und des Wiener Malers Ernst Fuchs.