Artisten von Watt'n Zirkus luden Grundschüler zum Workshop. Im Briefkasten der Gesamtschule landete unfrankierte Fanpost. Zirkus-Direktor Jürgen Furmaniak lobt pädagogischen Erfolg

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Vielleicht war das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft! Fan-Post der Klassen 3 a und 3 b der Gemeinschaftsgrundschule Westenfeld haben die Artisten des Watt'n Zirkus und ihr Direktor Jürgen Furmaniak bekommen. Im Briefkasten der Maria Sibylla Merian-Gesamtschule stapelten sich unfrankierte Zuschriften.

Zur Vorgeschichte: Im Februar hatten die Grundschüler die Proben für die Zirkus-Gala besucht. Anschließend nutzen die Klassenlehrerinnen Lisa Jacquet und Petra Jäger das Unterrichtsprojekt "Briefe schreiben", um die Begeisterung und Neugier ihrer Schützlinge in Worte kleiden zu lassen. Beispielsweise: Wie lange hat es gedauert, die Turnhalle in einen Zirkus zu verwandeln? Wie wurden die Schüler ausgesucht? Hat sich schon einmal jemand verletzt?

Eine Antwort aus der Gesamtschule ließ nicht lange auf sich warten. Furmaniak und seine Truppe entschlossen sich spontan, den Wissensdurst der Grundschüler live zu stillen und ihnen akrobatischen Anschauungsunterricht zu geben, sie mitmachen zu lassen. "Sie brauchten ja nur ihre Requisiten über den Schulhof zu uns in die Turnhalle tragen", nutzte der Sportpädagoge und Zirkus-Direktor die Gunst der räumlichen Nähe.

Zehn Artisten von Watt'n Zirkus wurden als Workshop-Leiter aktiv. Jürgen Furmaniak erzählt: "Dass meine Schüler bereit waren, die Rolle eines Lehrers zu übernehmen und ihr Können und Wissen an Jüngere zu vermitteln, fand ich ganz toll. Und es hat mich auch ein wenig stolz gemacht."

Spaß hat es dann schließlich allen gemacht. Gesamtschülerin Nadja Oehme bilanzierte: "Ich fand das richtig gut, auch wenn ich später müde Arme hatte, weil ich den Kindern auf dem Einrad und dem Hochrad immer Hilfestellung geben musste." Und als dann am Ende des zirzensischen Schultags die Workshop-Leiter die Frage stellten "Wer hat denn heute was gelernt?" schnellten die Hände aller Nachwuchs-Akrobaten in die Luft. Furmiak lobt: "Jugendliche haben Kindern etwas beigebracht. Diese Lernintensität kriege ich selber nur schwer hin."