Wattenscheid. Während der erste Abschnitt des sechsspurigen Ausbaus der A 40 regelmäßig für Stau auf dem Ruhrschnellweg führt, betrifft der zweite Teil Wattenscheids Innenstadt: Die Westenfelder Straße ist im Bereich der Autobahnbrücke von vier auf zwei Fahrspuren geschrumpft.

Im Radio-Verkehrsfunk ist die A 40 Dauergast: „Stau zwischen Bochum-Stahlhausen und Wattenscheid. . .” wahlweise mit einem oder auch zwei Kilometern Stau. Das gehört alles noch zum ersten Bauabschnitt des sechsspurigen Ausbaus und ist seit Monaten Routine auf dem „Ruhrschleichweg”.

In der Innenstadt macht sich dagegen schon der zweite Schritt der Erweiterung (von „Straßen NRW” noch für dieses Jahr vorgesehen) bemerkbar – und macht dem Ortsverkehr mit einem Nadelöhr zu schaffen. Denn die Westenfelder Straße ist zurzeit im Bereich der Autobahnbrücke von vier auf zwei Fahrspuren „geschrumpft”, weil dort die Stadtwerke für die neue Brückenkonstruktion bereits Vorarbeiten leisten. „Wir verlegen dort Versorgungsleitungen; Gas, Strom und Wasser”, erklärt Unternehmenssprecher Thomas Schönberg. Anwohner sind von den „Umbauten” nicht betroffen. Mitte November soll die Baustelle wieder verschwinden.

Abwasserkanal kostet 2,7 Mio

Auch das Tiefbauamt der Stadt ist in Sachen „Bauabschnitt B” (zwischen Bahnhof- und Walzwerkstraße) schon tätig – allerdings im wesentlich größeren Stil. Denn auf der Nordseite der Trasse muss eine neue Abwasserleitung gebaut werden. „Nördlich der Tankstelle bis hin zur Gollheide, das ist eine Strecke von mehr als einem Kilometer”, verdeutlicht Karl Heinz Ahlbach, Leiter der Abteilung Entwässerung. Noch liegt der alte Kanal am Rand der Autobahn – und damit einer Verbreiterung im Wege.

Die neue Leitung wird im Pressverfahren gebaut, dafür sind mehrere Schächte erforderlich. „Mindestens bis Ende Jahres”, beantwortet Ahlbach die Frage nach der Baudauer. Der Kanal hat nicht nur einen imposanten Durchmesser – 140 Zentimeter – sondern auch einen mächtigen Etat: „Das kostet etwa zweikommasieben Millionen.”

„Straßen NRW” kann noch mit ganz anderen Zahlen aufwarten. Bis zur wahrscheinlichen Fertigstellung von „B”, Anfang 2012, sind zu erledigen: die Erneuerung von Lärmschutzwänden auf einer Länge von knapp drei Autobahn-Kilometern; der Bau eines 800 Meter langen Steilwalls mit aufgesetzter Lärmschutzwand; die Errichtung von drei Stützwänden (bis zu sechs Meter hoch); die Verarbeitung von Asphalt auf 70 000 Quadratmetern und nicht zu vergessen: drei neue Brücken – über die Bahnhof-, Westenfelder- und Walzwerkstraße. Veranschlagt sind dafür um die 25 Mio Euro.

Umleitungen und Staus

Was das für die Autofahrer vor allem auf den beiden örtlichen Nord-Südverbindungen bedeutet, haben sie leidvoll mit der Berliner Straße erlebt: zwei Sperrungen, wenn die alten Konstruktionsteile einzeln abgerissen werden und zwei weitere Sperrungen, wenn die neuen separat aufgelegt werden. Das heißt: Umleitungen und Staus. Aber die werden den Weg in die Verkehrsnachrichten nicht finden.