Wattenscheid. Neue Vesperecke und Bank werden durch Bücherschrank-Spende komplettiert. „Ort der Begegnung“ für alle Leither auf dem Gelände der kath. Gemeinde St. Johannes an der Kemnastraße.
Es ist ein Gemeinschaftsprojekt durch und durch. Kollektiv packt man an, um einen neuen „Ort der Begegnung“ in Leithe zu errichten. Sitzbank und Vesperecke warten bereits auf Ruhe suchende Gäste. In Kürze komplettiert ein Bücherschrank die Anlaufstelle vor der kath. Kirche St. Johannes. Feierlich eröffnet wird am 25. Juni.
Rund 15 Helfer – auch die Jugend – holten am 30. April massig Erdreich aus dem Boden und legten die Fundamente auf dem Gelände der Gemeinde (Kemnastraße). Eine besondere Rolle fällt dem kleinen Fußweg zum Bücherschrank zu, schildert Gemeindereferentin Anke Wolf: „Zusammen mit der Öffnung der Hecke ist er ein bewusstes Symbol der Einheit zwischen Dorf und Kirche. Wir möchten alle hier erreichen und auf unseren Kirchplatz einladen.“
Gemeinsame Idee vereint umgesetzt
Die Idee, mit einem Büchertauschsystem für neues (kulturelles) Leben zu sorgen, brütet schon länger in St. Johannes. Auch der Leither Bürgertreff beriet über einen Literaturhort, das Thema fand Einzug in eine Ausschusssitzung und wurde prompt vom USB aufgenommen. Nach der erfolgreichen Installation eines Bücherschrankes in Ehrenfeld war man „auf der Suche nach einem zweiten Standort“, berichtet Jörn Denhard, Pressesprecher USB. Fündig wurde man bei den „Engagierten der Kirchengemeinde St. Johannes und des Leither Bürgertreffs“. Klaus Menzel, aktiv im Stadtteil und an der Umsetzung beteiligt: „In der Lehrwerkstatt haben USB-Azubis den Schrank gebaut und stellen ihn uns bald kostenlos zur Verfügung.“
Einweihungsfest am 25. Juni
Mit einem Fest möchten die aktiven Leither um Bürgertreff und kath. Gemeinde die Einweihung mit allen Interessierten gebührend feiern. Auch die restlichen Kosten sollen so gedeckt werden.
Geboten wird am 25. Juni (Samstag) von 14 bis 20 Uhr ein buntes Programm für Jung und Alt rund um den „Ort der Begegnung“ auf dem Gelände von St. Johannes (Kemnastraße 10) vor der Kirche. Ein Spielmobil steht bereit, es gibt Kaffee und Kuchen, der Grill wird angeworfen.
Sollte gar „Geld übrig bleiben, fließt dieses natürlich ebenfalls in unseren Stadtteil“, kündigt Anke Wolf an, die die „äußerst gute Zusammenarbeit aller Helfer“ hervorhebt und lobt. Dies sei ein großer Schritt in Richtung „Kirche und Dorf vereinen“, ergänzt sie. „Auf unserem schönen Platz möchten wir zukünftig auch andere Veranstaltungen anbieten, die Kirchentüren zum Stadtteil hin öffnen.“
Welch weiter Weg hinter den Ehrenamtlichen liegt, verdeutlicht Peter Sossong (Wirt „Altes Gasthaus Kampmann“): „Anfangs hat man uns für verrückt erklärt. Jetzt sind alle überrascht, was mit Eigeninitiative möglich ist.“ Den Sinn, Menschen zu vereinen, erfüllen Vesperecke und Bank bereits, veranschaulicht Wolf: „Als ich gerade die Holzbänke geölt habe, sprach mich eine erfreute Passantin an, die sich hier schon lange eine Sitzmöglichkeit gewünscht hatte. Ein rumänischer Mitbürger aus Leithe bot mir wiederum umgehend seine Hilfe beim Streichen an und griff zum zweiten Pinsel.“
Während der Bücherschrank vom USB gespendet wird, steht ein Teil der Gesamtfinanzierung noch aus. Also rückt Leithe erneut zusammen: Förderverein und Gemeinde St. Johannes übernehmen große Anteile, das Leither Backcafé hat „Solidaritätskekse“ gebacken, die pro verkaufter Tüte mit einem Euro die Belebung des Stadtteils unterstützen. Auch Gelder aus dem Projekt „Kultur in Leithe“ fließen in den Ort der Begegnung. Privat- und Geschäftsleute spenden. Die Beteiligten, u.a. auch das Seniorenbüro WAT, hoffen weiterhin auf guten, gemeinschaftlichen Anklang: „Wir gucken, wie es angenommen wird und was noch alles draus werden kann“, kündigt Anke Wolf stellvertretend an.