Wattenscheid. .

In der Tuning-Szene gilt der „Car-Freitag“ nach wie vor als Kultveranstaltung. Wer sehen und mit seinem PS-Boliden gesehen werden will, kommt daher zum Pflichttermin am Dückerweg. Doch hielt das Wetter diesmal vor allem auswärtige Tuner fern. So leer wie in der aktuellen Auflage war der Parkplatz zwischen den Burger-Läden am Karfreitag selten.

Zehn Stilllegungen greifen sofort

„Der Wettergott ist offenbar kein Tuner“, sagte Polizeisprecher Volker Schütte zur Mittagszeit. Da befanden sich gerade mehr Einsatzkräfte als Tuning-Fans vor Ort an der A 40.

Um 10 Uhr begann die Polizei damit, aufgemotzte Autos unter die Lupe zu nehmen. „Wir haben in den vergangenen Jahren wesentlich mehr Fahrzeuge kontrolliert“, zog auch Einsatzleiter Werner Koltermann Bilanz, die dem trüben Wetter entsprach. So meldete die Polizei bis dahin auch nur eine Stilllegung, mehrere Beanstandungen und einen Drogenmissbrauch. Eine Geschwindigkeitsübertretung lag bei 144 km/h zu 100.

Bis zum Abend lag die Statistik dann bei elf Ordnungswidrigkeiten und fünf Fahrverboten aus dem Bereich der Geschwindigkeitsübertretungen. Die Spitzenreiter: 150 km/h, wo 80 erlaubt und noch einmal 156 km/h, wo nur 100 vorgeschrieben waren. Erstmals galt zudem Tempo 30 auf dem bei Tunern beliebten Teilstück der Fritz-Reuter-Straße zwischen Bahnhof- und Westenfelder Straße. Dort verzeichnete die Polizei „eine Ordnungswidrigkeit und ein paar Verwarnungen“, schilderte Koltermann. Selbst für „Car-Freitag“-erprobte Polizisten überraschend: Am Ende des Tages standen zehn Tests auf Betäubungsmittel.

Es folgten bis zum frühen Abend insgesamt zehn Stilllegungen, die auf nicht zulässige Fahrzeugveränderungen zurückzuführen waren, etwa falsche Bereifungen. Zum Vergleich: Allein im vergangenen Jahr seien von 350 überprüften Autos in Wattenscheid 98 beanstandet worden.

Im Umfeld des Treffs am Dückerweg waren Krads der Polizei unterwegs, vor McDonald’s und damit der Kontrollstation hatte die Polizei einen Posten eingerichtet, der die Fahrzeuge ebenfalls zur Überprüfung schickte. Die Polizei kontrollierte nicht nur ob des geringeren Aufwands penibel, ob mit den Autos alles in Ordnung ist, ob der Wagen etwa zu tief gelegt sein könnte oder andere Veränderungen nicht eingetragen sind.