Wattenscheid. .
Karin Jericho ist der Verzweiflung nah. Seit gut zehn Jahren betreibt sie einen Gnadenhof an der Kemnastraße, die „Arche Jericho“, wie es damals in der WAZ hieß. Tiere, die misshandelt oder vernachlässigt werden, finden seitdem ein neues Zuhause in Leithe. Doch schon bald ist Ende im Gelände. Bis zum 30. September muss die „Arche“ das Feld räumen. Der Pachtvertrag ist gekündigt, die Stadt hat das Grundstück verkauft.
„Wir suchen daher gerade händeringend nach einem Alternativstandort“, schildert Jericho. Bis Mai oder Juni müsste feststehen, wo die Reise hingeht. Ansonsten fürchtet die 52-Jährige das „Aus“ für ihren Hof. Der Rückbau der jetzigen Anlage würde allein zwei Monate dauern, hinzu kämen die Vorbereitungen auf einer neuen Fläche, die gut 1,5 ha groß sein sollte – daher die Eile.
In Wattenscheid und Bochum sieht Jericho kaum Chancen für eine Neuansiedlung. Ausschlusskriterien seien schon allein die Grundstücksgröße oder ein ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet. Zudem müsse der Preis stimmen. Karin Jericho finanziert mit ihren Töchtern und ihrem Mann alles aus eigener Tasche. Nur fürs Futter braucht sie monatlich bereits etwa 250 Euro.
Die Tiere einzeln zu vermitteln, komme eigentlich nicht infrage. Gerade die vormals misshandelten Tiere sollten nicht von der Gruppe getrennt werden.
So hoffen die Jerichos nun weiter, dass sich auf den letzten Drücker noch ein Grundstück und damit eine Lösung für die vier Gänse, drei Pferde, neun Ponys und sechs Ziegen findet. Damit die „Arche“ am Ende doch nicht untergeht.