. Junge Chorgemeinschaft Wattenscheid wird heute 60 Jahre alt. Zusammenhalt und Miteinander sind genauso wichtig wie die musikalische Qualität
1955 gegründet, blickt die Junge Chorgemeinschaft Wattenscheid (JCG) in diesem Jahr auf ihr 60-jähriges Bestehen. Gestern traf sich die Gruppe zu einer kleinen Feierstunde im Jugendhof St. Pius. Heute, am eigentlichen Jubiläumstag, kommen die Sängerinnen und Sänger noch einmal im vertrauten Kreis zusammen und lassen dabei 60 Jahre Leistungssingen Revue passieren, schauen aber auch auf gesellige Stunden zurück.
Denn der Zusammenhalt, das Miteinander in der Gemeinschaft war in der Vergangenheit stets genauso wichtig wie das Musikalische. Was wahrscheinlich auch mit der Gründungsgeschichte zusammenhängt, ging die Junge Chorgemeinschaft doch aus der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) hervor. „Wir feierten damals unser 100-jähriges Bestehen, wollten nicht nur diesen Anlass musikalisch untermalen, sondern hatten von Hause aus Spaß am Singen“, blickt Dr. Wilhelm Beermann, erster JCG-Vorsitzender, zurück auf die Anfänge.
Was zunächst aus purer Freude an der Musik geschah, entwickelte sich gerade unter dem ersten Chorleiter Albert Fischer zur Passion, zur ambitionierten Gesangsgruppe. Die saubere Intonation, gut artikulierte Texte und die Bildung eines geschlossenen Chorklangs gehörten schnell zu den hervorstechenden Qualitäten der Chorgemeinschaft. 1956 folgte die Premiere, ein erstes öffentliches Konzert.
Konzert in der Kapelle des Krankenhauses
Die Junge Chorgemeinschaft Wattenscheid bietet am Freitag, 4. Dezember, um 18.30 Uhr in der Kapelle in der 4. Etage des Martin-Luther-Krankenhauses ein weihnachtliches Konzert an.
Die Besucher erwarten weihnachtliche Instrumentalmusik und Lieder zum Mitsingen. Der Konzertbesuch ist kostenlos.
Doch nicht nur daran erinnern sich die Gründer gern zurück. „Ich glaube, wir können von mindestens zwei Sternstunden sprechen: Einerseits die Begleitung des Deutschen Katholikentages in Essen 1968, andererseits die Fernsehaufnahmen in der St. Albertus-Magnus-Kirche 1974“, schildert Fischer. Weitere Höhepunkte: Schallplattenaufnahmen, Festkonzerte, 1980 die erste Auszeichnung zum „Meisterchor“.
Auf vielen Bühnen präsent
Zu den Glanzzeiten waren es einmal über 70, heute gehören noch 37 Sängerinnen und Sänger der Gruppe an. Der Altersdurchschnitt liegt bei 58 Jahren. 2000 übernahm Gudrun Stumpf die Chorleitung von Albert Fischer. Der Reputation als bedeutender a-capella-Chor tat der Übergang keinen Abbruch. „Zur Chorliteratur zählt geistliche und weltliche Musik aus den letzten fünf Jahrhunderten. Die Gemeinschaft war und ist auf vielen Bühnen der Region präsent“, betont Vorsitzender Johannes Dries.
Besonders hervorzuheben sei dabei die Kooperation mit dem Martin-Luther-Krankenhaus, dort singt die JCG mehrmals im Jahr singt für kranke Menschen. Zudem finden regelmäßig Konzerte in der Friedenskirche, der Propsteikirche und über die Stadtgrenzen hinaus statt. Das Requiem von Maurice Durufle galt dabei als musikalische Herausforderung, die der Chor mit Bravour meisterte.
Was für die Zukunft bleibt? „Unsere Aufgabe ist, was 1955 geschaffen wurde, im Sinne der Gründer fortzusetzen und an unsere Nachfolge-Generation weiterzugeben. Kurzum: Wir Aktiven sind gefordert, für Nachhaltigkeit zu sorgen“, so Dries.