Wattenscheid. .
Das Ludwig-Steil-Haus soll vorerst weiter genutzt werden – als Unterkunft für Flüchtlinge. Wie die WAZ bereits berichtete, informiert die Verwaltung den Haupt- und Finanzausschuss des Rates am 23. September über die Pläne. Bereits jetzt nimmt die evangelische Kirchengemeinde Wattenscheid dazu Stellung.
„Gerne beteiligen wir uns daran, die Notlage der in Bochum und Wattenscheid ankommenden Flüchtlinge zu lindern“, teilt Pfarrer Frank Dressler mit. Die Gemeinde stellt daher das Ludwig-Steil-Haus übergangsweise als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung.
Die Kirchengemeinde habe das Haus vor eineinhalb Jahren aufgeben müssen, weil Sanierungs- und Unterhaltungskosten zu hoch gewesen seien und ein Weiterbetrieb von der Landeskirche nicht genehmigt wurde. Seitdem steht das Gebäude zum Verkauf und wird zur Zeit von Hauswächtern bewohnt. Mittlerweile führe die Gemeinde aber auch konstruktive Gespräch mit Investoren, deren Pläne eine Nutzung des Hauses im sozialen und pflegerischen Bereich vorsehen.
„Wir hoffen, dass wir demnächst auch Verträge abschließen können“, schildert Pfarrer Dressler. Die Prüfung von Umnutzung und konkreten Bauplänen wird allerdings circa ein Jahr in Anspruch nehmen. In dieser Zeit, also von Spätherbst 2015 bis Ende 2016, solle das Ludwig-Steil-Haus mit Zustimmung der möglichen Investoren für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden, um die größte Not, gerade über die Wintermonate, zu lindern.
Zum Hintergrund: Das Steil-Haus steht seit Juni 2013 unter Denkmalschutz. Alle Umbauten und Veränderungen, die ein potenzieller Investor vornehmen will, unterliegen dem Erlaubnisvorbehalt des Denkmalschutzgesetzes. Doch rückt jetzt zunächst einmal die Flüchtlingshilfe in den Fokus. Wer sich ehrenamtlich an der Unterstützung beteiligen möchte, kann sich beim neu gegründeten Netzwerk Flüchtlingshilfe Wattenscheid-Mitte melden.
Eine erste Informationsveranstaltung findet am kommenden Montag, 14. September, um 19 Uhr im Pfarrheim von St. Joseph an der Geitlingstraße 13 statt. Die Ansprechpartner sind Khadija Delbaz (Awo), Astrid Roode-Schmeing und Frank Dressler (Ev. Kirche Wattenscheid), Klaus Reiermann (Kath. Kirche St. Joseph) sowie Robert Neumann (Facebook-Gruppe).