Wattenscheid. .

Im 65. Jahr des Bestehens geht der Frauenchor Höntrop neue Wege. Seit dem 1. Mai leitet Stefan Makoschey die Gruppe, damit legt sich der Frauenchor auch ein neues Repertoire zu, will nun einen etwas anderen Stil pflegen.

Als Musikwissenschaftler vertrauen die Damen Makoschey dabei voll und ganz. Nach dem Studium hat er hauptberuflich als Rundfunkjournalist gearbeitet und ist in dieser Zeit mit vielen Musikern in Kontakt gekommen. Ebenso leitete er damals einen Wittener Männerchor. Später gründete Makoschey einen 60-köpfigen Gospelchor. Daneben hat er mit verschiedenen Kirchenchören, einem Rock- und Popchor sowie einem Kinderchor gearbeitet. Seit 15 Jahren ist Stefan Makoschey mit Begeisterung Lehrer für Musik und Philosophie an einer Realschule. „Jeden Tag aufs Neue begeistert mich die Möglichkeit, mit anderen Menschen Musik zu machen. Musik hat den Zauber, der mich grenzenlos fasziniert. Es ist wie eine Sucht, die unschädlich ist und mein Leben enorm bereichert“, sagt er selbst über sein Verständnis von Musik.

Über eine Annonce in einem Fachblatt kamen Dirigent und Chor zusammen. Was seine Arbeit ausmacht? „Wir hören viel Lob. Und wenn er kritisiert, dann macht er das sehr charmant“, berichten Ilona Tönnies (Vorsitzende, 70) und Brigitte Brozio (Stellvertreterin, 62) aus den Proben. So singen die Damen niemals „schräg“, sondern „kreativ“. Die Stimmen seien „engelsgleich“, obschon es Makoschey manchmal gerne „rockiger“ hätte. „Es macht gerade großen Spaß“, fassen sie kurz und knapp zusammen. Derzeit bereitet sich der Frauenchor auf zwei Konzerte vor. Auftritte sind am 24. Oktober beim MGV Dortmund-Dorstfeld 1858 und am 28. November im Rahmen eines vorweihnachtlichen Konzertes mit dem Spielmannszug der Höntroper Gänsereiter in der Versöhnungskirche Preins Feld geplant. Bis dahin müssen die Frauen das neue Repertoire – neben beliebten Stücken, die natürlich erhalten bleiben – drauf haben. Besonderer Clou: Sie studieren das Lied „Männer“ ein, in der Version der Bläck Fööss, nicht von Grönemeyer. „Wenn 55 Frauen vor einem stehen und singen ,Männer sind einfach unersetzlich’, dann ist das schon ein besonderer Moment“, sagt Makoschey und schmunzelt. Da sich der Frauenchor Höntrop mit dem Leitungswechsel – vorher war Alfons Düsterhus 18 Jahre für die Gruppe zuständig – neu aufstellt, sei der Zeitpunkt ideal für gesangsfreudige Damen, sich der Runde anzuschließen. Schließlich stellen sich derzeit alle Mitglieder um, lernen neue Lieder und Texte. Zwei Jahre wird es wohl dauern, bis Chor und Leitung zu einer vollständigen Einheit verschmelzen.

Oktoberfest geplant

„Wir haben jetzt auch einige neue Sängerinnen hinzugewinnen können. Doch weiterer Nachwuchs ist gern gesehen“, betonen Tönnies und Brozio. Neben dem Gesang weiß der Frauenchor auch zu feiern: Am 8. Oktober steht ein Oktoberfest auf dem Programm, zusammen mit den passiven Mitgliedern und Begleitung. Eine Weihnachtsfeier findet dann am 13. Dezember statt, ein adventliches Theaterstück kommt zur Aufführung.

„Wir gestalten das öffentliche Leben mit, pflegen den Kontakt zu anderen Menschen und lieben die Gemeinschaft. Gerne geht der Chor auch auf Reisen“, schildern Brozio und Tönnies – und laden zum Mitmusizieren ein.