Der Pädagoge und Literat Dr. Artur Nickel präsentiert die mittlerweile vierte Anthologie, die jungen Menschen ein Forum gibt, über ihre Sicht der Gesellschaft und ihre Position in ihr, zu schreiben

Dr. Artur Nickel ist der Herausgeber von
Dr. Artur Nickel ist der Herausgeber von "Pfade ins Revier - Pfade im Revier", einem Lesebuch, das wertvolle Einblicke in das Gefühlsleben junger Menschen gibt. Foto: WAZ, Hans Blossey © WAZ

Der Wattenscheider Pädagoge, Literat und Herausgeber von Anthologien, Dr. Artur Nickel, war einmal mehr im Bereich der gesellschaftlichen Basisforschung aktiv.

Er sammelte Texte, kleine Aufsätze oder auch nur Statements, die Einblicke in das Selbstverständnis und die Zukunftserwartungen junger Menschen ermöglichen. Herausgekommen ist ein Lesebuch, in welchem Jugendliche - mit und ohne deutsche Wurzeln - ihre Lebenswege schildern. Der Titel des im Geest-Verlag erschienen Buches (252 Seiten, 12 Euro): "Pfade ins Revier - Pfade im Revier".

"Wir müssen mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen. Und sie müssen untereinander ins Gespräch kommen, dann stehen die Chancen gut, die Gesellschaft positiv zu verändern", sagt der Höntroper Pädagoge, der an einer Essener Schule unterrichtet. Es ist bereits die vierte Textsammlung, bei der er als Herausgeber fungiert. Er sagt: "In allen vier Büchern kommen junge Leute zwischen zehn und 20 Jahren zu Wort, können schreiben was sie bewegt und wir alle profitieren davon, weil wir ganz authentisch Dinge erfahren, die uns das gegenseitige Verständnis erleichtern und somit das Zusammenleben angenehmer gestalten."

Aber Artur Nickel ist nicht der einzige, der bei allen vier Anthologien mitgewirkt hat. Auch bei den jungen Autoren sind ein paar schon von Anfang an dabei. "Da ist etwa Narges Shafegathi", sagt Nickel und erläutert "bei ihr ist direkt eine Entwicklung erkennbar. In ihrem ersten Beitrag fand die junge Iranerin noch alles ganz toll in Deutschland, im zweiten sah sie sich plötzlich unter Rassisten und wollte nur noch weg, dann begann sie zu differenzieren, sah Schlechtes und Gutes und aus ihrem aktuellen Beitrag geht hervor, dass sie gereift ist und zu einer gefestigten, eigenen, ja, tief philosophischen Position gefunden hat." 86 junge Menschen kommen in dem Buch zu Wort. Ein jeder Text ist ein wertvoller Beitrag, beim Leser Verständnis für die junge Generation zu wecken, ihre Ängste und Nöte zu begreifen. Das allein schon mag helfen und Hoffnung machen, die Zukunft friedlich und in gegenseitiger Verantwortung zu gestalten.