Wattenscheid. .
Maßlose Enttäuschung herrscht bei Schwarz-Weiß Wattenscheid 08, nachdem die Stadt das Kunstrasenprojekt an der Dickebankstraße nun abgesagt hat. Die Großbäckerei Bereket wird das benachbarte Sportplatz-Teilgrundstück (11 000 qm) nicht kaufen; mit dem Verkaufserlös sollte eigentlich der Kunstrasenplatz finanziert werden. Was der Verein jetzt besonders kritisiert: „Die Gelder für die zuvor in Aussicht gestellte Sportplatzsanierung, rund 220 000 Euro, sind bei der Stadt nun auch nicht mehr vorhanden“, erklärt Vorsitzender Wilhelm Peters mit Wut im Bauch.
Damit stehe man noch schlechter da als bei der Ausgangslage. Die Stadt hatte damals – vor dem Kunstrasen-Projekt – zumindest die Platzsanierung in Aussicht gestellt. Der Ascheplatz, er ist zu klein und gleicht wegen einer defekten Drainage bei Regen ebenso einer Seenplatte wie der Rasenplatz – muss dringend saniert werden. „Der Verein hat drei Jahre lang am Kunstrasen-Projekt gearbeitet, Pläne werden angefertigt, die Stadt legt uns nahe, dass die Realisierung endlich kommt – und jetzt das. Es ist eine Farce, was hier abgelaufen ist“, sagt Peters, der am Montag gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern Dittmar Jacobi und Wolfgang Mensch seinem Ärger Luft machte. Der Verein habe bereits große Vorleistungen getätigt, u.a wurden – da für den Kunstrasenplatz die beiden Vereinsheime hätten weichen müssen – sieben Container für rund 21 000 Euro besorgt. Die Vermietung der Clubheime, die Geld einbrachte, sei seit drei Monaten gestoppt. Das alles bedeute insgesamt für SW 08 auch eine wirtschaftliche Schieflage. Auf Lautsprecherdurchsagen werde sonntags verzichtet. Anwohner hatten Lärmschutzprobleme aus Richtung Sportplatz und Bäckerei reklamiert. „Verlierer sind beim jetzigen Zustand vor allem die Kinder und Jugendlichen“, so Peters. Auf Jugendturniere müsse verzichtet werden, ab der D-Jugend müsse wegen städtischer Auflagen auf Asche trainiert und gespielt werden. Der Verein hat 13 Teams (bis in die Landesliga), rund 180 Spieler sind im Nachwuchsbereich aktiv. Der Vorstand habe sich gewünscht, „dass sich alle Beteiligten vorher an einen Tisch hätten setzen sollen. Doch dafür hat die Stadt nicht gesorgt. Und einige Anwohner gehen daher, und wollen dem Verein offenbar nur Schaden zufügen.“
Jugendarbeit wichtig
Von der Stadt sei man völlig enttäuscht, „das Vertrauen ist weg, wir stehen mit leeren Händen da“, sagt Peters. Er fordert, dass nun zumindest die Ascheplatz-Sanierung erfolgen muss. „Es geht schließlich auch darum, dass hier ein ganz wichtiges Stück Jugendarbeit geleistet wird.“