Die Raser-/Tuningproblematik im Bereich Dückerweg, Fritz-Reuter- und angrenzender Straßen nervt die Anwohner seit Jahren. „Jetzt sind die Autos nicht nur freitag- und samstagabends, sondern auch sonntags hier unterwegs“, sagt Anwohner Manfred Quint. „Die Stadt muss endlich was tun. Eine Lösung muss her, es besteht weiter Handlungsbedarf.“ Die im vergangenen Jahr zugesagte Bürgerversammlung kam bis jetzt nicht zustande.

Im Frühjahr und Sommer treten die Fans getunter Autos verstärkt in Erscheinung. Tenor in der Wattenscheider Bezirksvertretung war stets, dass gegen die Dauerproblematik Dückerweg etwas getan werden muss. Ein Vorschlag lautet, für die Fritz-Reuter-Straße zwischen Ridder- und Westenfelder Straße Tempo 30 vorzusehen. Ein Beschluss dazu wurde aber noch nicht gefasst, zunächst sollte eine Bürgerversammlung stattfinden – mit Anwohnern sowie Vertretern von Polizei, Stadt und dortigen Firmen. Denn die Problematik soll im Zuge einer großen Lösung mit mehreren Maßnahmen angegangen werden.

Bauliche Maßnahmen

Die Anwohner beschweren sich über quietschende Reifen, Motorenlärm, laute Musik, Raser. Das sei nicht nur gefährlich, sondern störe die Nachtruhe extrem. Einige Mitglieder der Tuning-Szene nutzen die Strecke Grünstraße/Fritz-Reuter-Straße, um zur Autobahnauffahrt Wattenscheid zu gelangen. Mit Schließung der Tuningtreffs in anderen Städten sei es noch schlimmer geworden. Anwohner fordern mehr Polizeikontrollen und Tempo senkende Maßnahmen. Oder den Parkplatz Dückerweg größtenteils nach Geschäftsschluss zu sperren.

In der vergangenen Bezirksvertretung war die Problematik ein Thema. Laut Verwaltung wäre theoretisch auch ein zeitlich befristetes Tempolimit denkbar, z.B. zwischen 18 und 6 Uhr. Eine Tempo-30-Zone könne allerdings nur zeitlich unbefristet eigerichtet werden.

Auf bauliche Maßnahmen, um die Strecke unattraktiv zu machen oder den Lärm zu mindern, solle laut Verwaltung verzichtet werden. „Auf Grund des Busverkehrs in der Fritz-Reuter-Straße wären lediglich ,Berliner Kissen’ (Schwellen in der Fahrbahn) denkbar. Allerdings führen Schwellen zu zusätzlichen Anfahr- und Bremsvorgängen, die sich wiederum negativ auf die Lärmentwicklung auswirken können. Insbesondere bei den getunten Autos könnten sich diese Schwellen somit als kontraproduktiv erweisen. Des Weiteren würden durch die ,Berliner Kissen’ Stellplätze entfallen.“ Bauliche Maßnahmen wären auch nur bei einer Tempo-30-Zone möglich.