Wattenscheid. .

Die Autotuning-Szene drehte Karfreitag wieder mächtig auf, machte den eigentlich stillen Feiertag zum „Car-Freitag“, einem Stelldichein der tieferlegten und aufgemotzten Karosserien am Dückerweg.

Getreu dem Motto „Des einen Freud’, des anderen Leid“ erreichte die WAZ bereits zur Mittagszeit die Zuschrift eines Anwohners von der Grünstraße: „Um 6.30 Uhr haben mich schon die ersten lauten Bässe aus dem Bett geholt. Soviel zum Thema ,stiller Feiertag’. Auch in der Tuning-Szene gibt es Frühaufsteher. Der ,Car-Freitag’ ist immer recht extrem. In den vergangenen Jahren ist nachmittags teilweise der Verkehr rund um den Autozubehör total zusammengebrochen. Warum kann die Polizei das nicht adäquat steuern? Andere Treffpunkte wurden über die Jahre ganz stillgelegt. Die Gastronomen haben aber anscheinend genug Einfluss auf die Stadt, damit alles so weitergeht wie gehabt.“

Diesen Eindruck konnte die Polizei nicht vollends teilen, wie Einsatzführer Werner Koltermann vor Ort schilderte: „Gut gefüllt, aber nicht überfüllt: Es ist weniger geworden. In den vergangenen Jahren war wesentlich mehr los.“

Dennoch seien der Polizei bis zur Mittagszeit zahlreiche Verstöße an den Autos aufgefallen, allein zwischen 11 und 12.30 Uhr seien 120 überprüft worden. Mehrere davon wurden sofort aus dem Verkehr gezogen, zu sieben Stilllegungen kam es bis zum Nachmittag. Gründe dafür seien nicht eingetragene Änderungen gewesen, das Auto wurde dann etwa nicht sachgemäß tiefergelegt oder Reifen bzw. Felgen passten nicht zusammen.

Schon im Umfeld fing die Polizei Teilnehmer ab, eskortierte auffällige Fahrzeuge zur Kontrollstation neben einem Fast Food-Restaurant an der A 40. Koltermann betonte, dass die Polizei mit 50 Einsatzkräften auf dem Gelände und an allen Zufahrtswegen für einen reibungslosen Ablauf sorgte, per Radar Geschwindigkeitskontrollen vornahm. Verstöße dahingehend seien nicht auffällig gewesen, bis auf eine große Ausnahme: Statt der erlaubten 80 fuhr ein Halter mit seinem Pkw 160 km/h. Mit drei Monaten Fahrverbot und einem saftigen Bußgeld von über 600 Euro konnte der „Car-Freitag“ in Wattenscheid auch so zu Ende gehen. Zu Unfällen kam es nicht.