In Höntrop wurde das Netzwerks „Zwischen Arbeit und Ruhestand“ gegründet. Teilnehmer lieferten Ideen vom Krimi-Schreibprojekt bis zum Kochen

Es ist jedem unbenommen, sein Leben nach der Erwerbstätigkeit bequem aus dem Sessel zu verfolgen. Doch der Trend geht zum Unruhestand. Das hat das Gründungs- und Informationstreffen des neuen Höntroper Netzwerks von ZWAR (Zwischen Arbeit und Ruhestand) gezeigt. ZWAR-Netzwerke sollen – so will es der Auftrag des NRW-Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter – tätige Menschen zwischen 55 und 64 Jahren vor Ort zusammenführen und zur Selbst-Organisation z.B. von gemeinsamen Freizeit-Aktivitäten oder Nachbarschafts-Hilfen anleiten.

126 Interessierte beim Auftakt

Zum Auftakt in Höntrop zählte das hiesige Seniorenbüro jetzt 126 Interessierte in der Realschul-Aula. Wie die zentrale Koordinierungsstelle von ZWAR in Dortmund weiß, kann man das als „gut gelaufene Veranstaltung“ bezeichnen: Die Stadt hatte vorab rund 2300 Höntroper aus der Ziel-Altersgruppe angeschrieben, davon erscheinen normalerweise nach den Erfahrungswerten der Dortmunder drei bis fünf Prozent. Höntrop liegt da leicht drüber.

Zunächst wurden in fünf 25er-Gruppen die Vorschläge der Höntroper gesammelt. Monika Robrecht, die mit dem Seniorenbüro Wattenscheid das erste Jahr von ZWAR in Höntrop begleiten möchte, zählt verschiedene Vorschläge auf: „Genannt wurden eine Foto-Interessengemeinschaft, Radfahren und Wandern, gemeinsame Gartenarbeit mit einem anschließenden Glas Wein; ein Herr möchte ein Krimi-Schreibprojekt starten, eine Dame wollte mit anderen ein Café eröffnen, als Treffpunkt, eine andere Frau dachte an gemeinsame Fernreisen, etwa nach Afrika.“

Auch Gemeinnütziges war ein Thema. „Schätzungsweise 70 Prozent der Vorschläge galten der Freizeitgestaltung und 30 Prozent dem bürgerschaftlichen Engagement“, so Monika Robrecht, „darunter das Bekochen von Nachbarn oder Senioren-Besuchsdienste.“

Diese und weitere Ideen werden bei den ZWAR-Basistreffen weiter verfolgt. Diese Treffen sollen ab dem 16. April je 14-tägig stattfinden: jeweils von 19 bis 21 Uhr in der Gaststätte Vogelsang des Kleingartenvereins, In der Mecklenbecke 12. Dorthin kann jeder Höntroper aus der Zielgruppe kommen.

Basistreffen am 16. April

Auch dazu hat die ZWAR-Zentrale in Dortmund übrigens eine Zahl: Statistisch kommen etwa halb so viele wie zum Gründungstreffen. In diesem Fall wäre am 16. April also mit knapp 65 Interessierten zu rechnen.

Auch die bestehende Vereins- und Institutions-Landschaft hat schon Interesse an ZWAR bekundet. Zu einem ersten Multiplikatoren-Treffen kamen u.a. der Sängerkreis, die Polizei, der Bürgerstammtisch Eppendorf, die Gänsereiter, die evangelische Kirchengemeinde, der Turnbund, die Kunstwerkstatt, das Familienzentrum SPEM und die Initiative 55+ Aktiv. Und auch die Realschul-Konrektorin Sabine-Agnes Giese, Gastgeberin des Gründungstreffens, sprach von Kooperations-Möglichkeiten beim „generationenübergreifenden Lernen“.