Wattenscheid. Neben etablierten Restaurants erweitern Neu- und Wiedereröffnungen das kulinarische Angebot der Hellwegstadt: Bürgerkrug, Stammhaus Hölscher, Schuhmachers Bistro, Wunder-Bar und Base Burger
Wattenscheids Gastro-Szene bietet 2015 Abwechslungsreiches für hungrige Bürger. Dem Unwort „Kneipensterben“ haben gleich mehrere Betriebe den Kampf angesagt, zum Teil mit traditionellen, aber auch mit innovativen Mitteln.
So lockt der Bürgerkrug nach kurzer Pause und Pächterwechsel weiterhin mit gut bürgerlicher Küche. Neben dem Kegeln ist nun auch der Dartsport an der Hochstraße beheimatet. Eine Lokalität in historischem Gemäuer steht ebenfalls vor der Rückkehr. Seit Wochen kündigen Arbeiten und ein Banner eine „baldige“ Neueröffnung des „Stammhaus Hölscher“, Querstraße, an.
Neu angekommen in Wattenscheid-Mitte ist der Ur-Höntroper „Heinz“ Hillebrand. Am 16. März eröffnete der bekannte Schuster und Betreiber eines Schlüsseldienstes sein erstes Gastro-Gewerbe mit dem passenden Titel „Schuhmachers Bistro“. Damit kehrt Leben zurück in die Räume der Friedrich-Ebert-Straße/Ecke Hüller Straße (u.a. ehemals „Biermanns“), gegenüber des Rathauses. „Die Idee für eine Gaststätte hatte ich schon 1979, die Umsetzung hat halt etwas gedauert“, scherzt der Neu-Wirt. Schlüsseldienst und Schuhmacherei sollen in Innenstadtnähe folgen.
Ebenfalls zurück in der Gastronomie ist dank der „Wunder-Bar“ seit Januar die Westenfelder Straße 66. Dort sorgt Wirtin Christiane Marek mit lokalen Kneipenquizabenden und diversen Veranstaltungen, z.B. Lesungen, neben kulinarischer auch für kulturelle Abwechslung.
Eingeschlagen hat am Sonntag der neue „Base Burger“ im Gertrudiscenter. Nach vier Stunden vermeldete die Mischung aus Restaurant und Cocktailbar via Facebook: „Sorry, wir sind leider ausverkauft. Wattenscheid, ihr seid der Wahnsinn!“ Geschäftsführer Jan Rozanka: „Das hatten wir überhaupt nicht erwartet. Bis 14 Uhr war noch tote Hose und auf einmal hatten wir den kompletten Laden voll, so dass wir einige Gäste sogar vertrösten mussten.“ Zwar sei man gut vorbereitet gewesen, aber eine solche Resonanz „war völlig überraschend“.
Die offizielle Eröffnung erfolgt eigentlich erst am Samstag, 21. März: „Wir befinden uns derzeit noch in der Testphase, haben neues Personal, neue Köche, überprüfen die Bestell-Software und möchten Abläufe optimieren.“ Daher sei der Sonntag der „ultimative Stresstest gewesen, der bravourös gemeistert wurde, auch wenn der ein oder andere etwas länger auf seinen Burger warten musste.“ Die ein oder andere „Verbesserungsschraube muss immer gedreht werden“, so Geschäftsführer Benjamin Benke (35).
Die beispielhaften fünf Neu- und Wiedereröffnungen zeigen, dass scheinbar noch schmackhafte Nischen für Unternehmer in der Alten Freiheit vorhanden sind. Freilich wird sich erst herauskristallisieren müssen, welche Konzepte sich auch langfristig durchsetzen und etablieren können.