Wattenscheid. Umweltservice Bochum und Umweltamt sorgen für saubere Stadt. Kosten in den Müllgebühren enthalten. Abgaben bleiben nur stabil bei niedrigem Umweltfrevel.
Die „wilden Müllkippen“ und deren Beseitigung zahlt der Bürger. Immer wieder melden sich Leser/innen in der Wattenscheider WAZ-Redaktion, schon im Rahmen der Serie „WAT schön – WAT schäbig“, und beklagen wilde Kippen in der Stadt oder auf Grünflächen, zumeist öffentlichen. Da hat sich jemand seiner ausgedienten Kleidungstücke auf dem Nivellesplatz entledigt, seinen Sperrmüll in der Landschaft entsorgt oder seinen Hausmüll an einer Straße abgekippt. Und immer wird der Ruf nach der Stadt laut. Grund genug für die WAZ, beim Umweltservice Bochum (USB) und der Stadt Bochum nachzufragen, wie denn mit dem Problem „wilder Müll“ umgegangen wird.
Die Klagen landen sowohl bei der Stadt als auch beim USB. Jörn Denhard, USB-Sprecher: „Wenn uns wilde Kippen gemeldet werden, geben wir die Informationen weiter an das städtische Umweltamt.“ Die wilden Kippstellen also werden erfasst, weitergemeldet, dann folgt ein Kostencheck und danach der Auftrag, die Kippe zu beseitigen. Vier Touren mit Besatzungen sind werktags – von montags bis freitags – im gesamten Stadtgebiet unterwegs, um die ca. 300 Containerstandorte in Schuss und sauber zu halten. Denn, so Denhard, „sind die Container voll, schmeißen die Leute ihr Leergut, Papier oder die Altkleider daneben.“ Die Leerungen der Container werden vom USB oder der USB-Tochter, der Rau GmbH, erledigt. Türmt sich Müll in Grünbereichen, wird geklärt, ob es sich um privates oder öffentliches Gelände handelt. Ist der Bereich in kommunaler Hand, ist das Umweltamt zuständig. Sind Straßenböschungen vermüllt, muss der USB entsorgen. Ralph Leitmann, Stadt-Pressesprecher: „Das Entsorgen wilder Müllkippen bedeutet Aufwand und kostet Einsatz, Kräfte und Geld. Und zwar das des Bürgers.“
So sind diese Einsätze bereits in den Müllgebühren enthalten. Er sagt: „Ist die Stadt sauber, können die Kosten für den Bürger stabil bleiben.“ Leitmann empfiehlt, wilde Müllkippen über den „Mängelmelder“ der Stadt bekannt zu geben (www.bochum.de/maengelmelder).
Mängelmelder gibt Info an Ämter und Behörden weiter
Der Umweltservice Bochum ist zuständig für die Wertstoffhöfe, etwa den an der Blücherstraße, für die 300 Containerplätze in der Gesamtstadt, für Abfallsammlung und Sperrmüll, für die Straßenreinigung und auch für den Winterdienst.
Der Mängelmelder gibt die Informationen weiter. Angeschlossen sind die Bogestra, die Stadtwerke, die Stadt Bochum sowieso und der USB. Wer dieses Instrument nicht nutzen kann, ruft bei der Stadt Bochum (Zentrale) an und wird weiterverbunden.
Seit Einsatz dieses Melders per Internet an die Stadt im Juni vergangenen Jahres, haben bislang 1756 Bürger davon Gebrauch gemacht. Leitmann: „Der Melder ist einfach zu handhaben. Und die Meldung wird an die entsprechenden Ämter geleitet und zwar mit einer Nummer. Auch der Bürger bekommt einen solchen Code zugesandt. Dann ist nachvollziehbar, wann die Mängelmeldung hereingekommen ist und abgearbeitet wird.“ Im Frühjahr soll der „Mängelmelder“ auch als App (Applikation) für das Handy oder das Smartphone nutzbar sein.