Marl. Johannes Habich, Leiter des Gymnasiums im Lohkamp, wurde am Frietag verabschiedet. Er muss gehen, das Beamtengesetz zwingt ihn. Obwohl alle eigentlich viel lieber mit ihm zusammen weiter gemacht hätten.

Ein „guter Pädagoge und glänzender Organisator“, der sich überhaupt nicht danach sehnt, Pensionär zu sein – so feierte gestern das Gymnasium im Loekamp (GiL) den Abschied ihres Schulchefs, Oberstudiendirektor Johannes Habich. Er muss gehen, das Beamtengesetz zwingt ihn. Obwohl alle eigentlich viel lieber mit ihm zusammen weiter gemacht hätten.

Nach 39 Jahren Schuldienst und 33 Jahren am GiL habe er sein „Klassenziel erreicht“, bilanzierte Bürgermeisterin Uta Heinrich. Nur wenige Jahre hatte er mal in Gelsenkirchen gelehrt, seit 2001 war er Schulleiter in Marl – genau seit der Zeit, als ein Brand der Auslöser für eine jahrelange Renovierung wurde. Am vergangenen Jahr wurden diese Arbeiten abgeschlossen, jetzt geht es nur noch um einen Erweiterungsbau mit einer Mensa. Die 2 Millionen Euro teure Maßnahme hat mit Hilfe des Konjunkturpaketes der Bundesregierung nun Chance auf Verwirklichung.

„Johannes Habich verlässt die Schule in einem Zustand, der sich sehen lassen kann“, freute sich der stellvertretende Schulleiter Joachim Posanki. Er kann sich doppelt freuen, denn er ist der Nachfolger von Habich.

Der „Sonderzug Verabschiedung“ mit dem Ziel Ruhestand hatte in den Abschiedsreden durchaus eine doppelte Bedeutung, denn Johannes Habich gilt als begeisterter Eisenbahn-Liebhaber.

Er wird noch öfter Grund haben, in seine alte Schule zu kommen: Die Elternvertreter schenkten ihm einen lebenslangen Gutschein für die Cafeterie der Schule. Und ein Foto, auf dem sich noch kurz vor der Abschiedsfeier 700 Schüler (im Regen) zu einem „SOS“ auf dem Schulhof zusammengestellt hatten. Ohnehin hatte er der Modellbau-AG zugesagt, auch als Pensionär weiter zu machen.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von den Schülern, deren Musical-AG schon seit Jahren Anerkennung über die Stadtgrenzen hinaus gewinnt.