Recklinghausen. Drogen, Gewalt und ein außer Kontrolle geratener Einbruch in Recklinghausen: Im Alter von nur 24 Jahren ist Serienstraftäter aus Herten bereits am Tiefpunkt seines Lebens angekommen.

Trotz eines weitreichenden Geständnisses drohen dem jungen Angeklagten insgesamt sechseinhalb Jahre Haft. Diese Strafe hat die Staatsanwaltschaft vor dem Bochumer Landgericht beantragt. Die Verteidigung hält hingegen dreieinhalb Jahre für ausreichend. Die Straftaten begannen vor mehr als einem Jahr. Besonders dramatisch war der Einbruch in ein Haus in Recklinghausen. Dort hatte der 24-Jährige ein Fenster eingeschlagen, dann jede Menge Schmuck, ein Sparbuch, einen Fahrzeugbrief und einen Schreckschussrevolver zusammen gerafft. Als er dabei von dem Sohn der Wohnungsinhaber erwischt wurde, schlug der Angeklagte sofort zu. Die Staatsanwaltschaft war ursprünglich sogar davon ausgegangen, dass der Angeklagte damals zu dem gerade erbeuteten Revolver gegriffen und den Sohn mit dem Tode bedroht hat. "Geh in das Zimmer, sonst knall ich dich ab." So oder so ähnlich sollte sich der Hertener damals eigentlich geäußert haben. Der Einsatz der Waffe ließ sich im Prozess jedoch nicht sicher beweisen. Außerdem war der Angeklagte im Duisburger Hauptbahnhof mit einem Kilo Marihuana erwischt worden. Laut Anklage hatte er das Rauschgift gerade aus Holland geschmuggelt. Er selbst behauptet dagegen, es erst kurz vor der Kontrolle in Duisburg erhalten zu haben. Weitere Vorwürfe betreffen Gewalt gegen Polizisten und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Das Urteil soll Ende des Monats gesprochen werden. Eine Perspektive bleibt dem 24-Jährigen aber auf jeden Fall: Wegen seiner Drogensucht kann er einen Teil seiner Haftstrafe voraussichtlich in einer geschlossenen Therapie-Einrichtung verbringen.