Herten-langenbochum. Die meisten der etwa 20 zum Abriss freigegebenen Gebäude von Schlägel und Eisen sind schon verschwunden. Auch der gewaltige Komplex von Schacht 7 ist zur Hälfte verschwunden. Ende Oktober soll das Bauwerk aus Stahl und Stein endgültig Geschichte sein.

Jeden Tag dröhnt das Krachen durch Langenbochum. Von der Zeche, die Herten mehr als 100 Jahre lang maßgeblich geprägt hat, ist fast nichts mehr übrig.
Der Förderturm wirdEnde Oktober dannfrei stehen - aber nicht lange. Das Bergamt prüft derzeit verschiedene Varianten, wie das etwa 45 Meter hohe Gerüst wortwörtlich umgelegt werden soll.

Danach gehe es unterirdisch weiter, erklärt Robert Bures von der RAG Montan Immobilien GmbH. Das bedeutet: Zahlreiche Leitungen und Kanäle, etwa für Wasser und Telekommunikation, müssen ausgebaut oder verfüllt werden. "Ende November, spätestens Ende des Jahres wollen wir mit allen Abrissarbeiten fertig sein", sagt Bures.

Offen ist allerdings das Schicksal des hellgrauen Fördergerüsts von Schacht 4 und der benachbarten, trichterförmigen Lüfter. Das Ensemble hat Denkmalstatus, die Stiftung Industriedenkmalpflege prüft eine Übernahme. "Eine Abrissgenehmigung gibt es jedenfalls nicht", so Bures.

Im nordwestlichen Bereich der 19 Hektar großen Fläche ist unterdessen eine gewaltige Wanne aus Beton gegossen worden. "Sicherungsbauwerk" nennen es die Fachleute. Das mit Giftstoffen belastete Erdreich von verschiedenen Stellen des Zechengeländes wird hierhin transportiert und eingelagert. Später wird davon nur noch ein begrünter Hügel zu sehen sein.
Im Sommer 2015 will die Entwicklungsgesellschaft Schlägel und Eisen (EGSE), eine Tochterfirma der Stadt Herten und der RAG Montan Immobilien, das Gelände fertig aufbereitet haben. Dann soll Gewerbe kommen.