Recklinghausen. Gerade erst hatte er die Gefängnismauern hinter sich gelassen, da wurde er schon wieder straffällig. Ein vorbestrafter Taxi-Räuber wurde vom Amtsgericht wegen Betruges zu einer Geldstrafe von 500 Euro verurteilt.

Der gelernte Maurer hatte im Oktober 2012 im Internet ein Smartphone angeboten, dafür 200 Euro kassiert, doch die Ware dem Kunden nicht geliefert. Hinter dieser nicht unbedingt aufsehenerregenden Tat steckt jedoch eine erschütternde Lebensgeschichte. Der Angeklagte war im Dezember 2010 wegen eines feigen Überfalls zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Um ans schnelle Geld für billige Joints zu gelangen, hatten er und ein Komplize ein Taxi zum Kleingartenverein "Bergmannssonne" bestellt. Als der Wagen in den Wendehammer bog, schlugen die Täter zu. Der Komplize hatte der Fahrerin sogar eine Pistole an den Kopf gehalten.

Nach einiger Zeit im Gefängnis durfte der Angeklagte später in eine Suchttherapie wechseln. Dort hielt er es aber offenbar nicht aus. Er flüchtete und versteckte sich bei seiner Lebensgefährtin, die zwischenzeitlich ein Kind von ihm bekommen hatte. Während dieser Zeit ereignete sich auch die Tat. "Das Geld war knapp, da wusste ich keinen Ausweg mehr", gab der Angeklagte unumwunden zu.
Das schlechte Gewissen hatte ihn dann aber wohl doch dazu bewogen, sich seinem Anwalt anzuvertrauen. Der riet ihm, sich zu stellen.