Marl. Bei der Routine-Überprüfung einer Vogelnest-Schaukel auf dem Spielplatz in der Zollverein-Siedlung fielen den beiden städtischen Kontrolleuren Hans-Jürgen Labsch und Thomas Brösgen morsche Stellen an einem Querbalken auf. Ein genauer Check ergab: Das Holz ist so stark angegriffen, dass das Spielgerät nicht mehr sicher ist.
Konsequenz: Die Kontrolleure legten die Schaukel vorerst still. Ein Ersatzteil ist bestellt. Derartige Überprüfungen sind für Labsch und Brösgen tägliche Routine - nicht erst seit dem schlimmen Unfall auf dem Spielplatz in Datteln, bei dem am 26. Mai eine junge Frau ums Leben kam.
Zweimal im Jahr nehmen die Kontrolleure die Marler Spielplätze jetzt noch genauer als sonst unter die Lupe. Dabei wird wie beim Auto-TÜV eine Checkliste abgearbeitet. Wobei vor allem Wartungshinweisen der Hersteller intensiv nachgegangen wird. Auch der Boden um die Pfosten wird aufgegraben, um zu sehen, wie der Zustand unter der Erdoberfläche aussieht.
Ansonsten steuern Hans-Jürgen Labsch und Thomas Brösgen die Spielplätze im 14-Tage-Rhythmus an, schauen dort nach dem Rechten. Zur Not - wie jetzt geschehen - legen sie auch Spielgeräte still. Ihr Credo: "Die Sicherheit der Kinder geht vor."