Essen/Vest. .
Unter den Augen der Polizei sollen zwei Brüder aus Gladbeck mit einem Komplizen versucht haben, einen Penny-Markt in Gelsenkirchen zu überfallen. Vor dem Landgericht Essen schweigen sie. Laut Anklage sind sie die Komplizen des 19-Jährigen, der am 9. April vor einer anderen Kammer gestanden hatte, Supermärkte in Herne, Dorsten und Marl ausgeraubt zu haben.
Professionell ausgerüstet und zum Teil brutal soll das Trio aus Gladbeck Pennymärkte im Ruhrgebiet überfallen haben. Der 19-Jährige hatte schon im Herbst 2011 seine Serie gestartet. Ab dem 9. Juni 2012 halfen ihm laut Anklage die Gladbecker Brüder Khalil (26) und Ibrahim S. (25). An diesem Tag sollen sie im Pennymarkt auf der Bismarckstraße in Herne 10 000 Euro erbeutet haben, nachdem sie einen Angestellten brutal zusammenschlugen.
Jeweils maskiert und mit einer scharfen Schusswaffe drangen zwei der Täter in die Geschäfte ein und bedrohten das Personal. Ihr Komplize wartete draußen im Fluchtwagen und stand Schmiere. So ging es laut Anklage am 27. Juli im Pennymarkt an der Westerholter Straße in Marl weiter. Beute: 3800 Euro. Am 6. September holten die Räuber 7000 Euro aus dem Pennymarkt auf der Lembecker Straße in Dorsten. Die Filiale der Kette an der Zechenstraße in Marl suchten sie am 27. September auf und erbeuteten dort 4000 Euro und 15 Stangen Zigaretten.
Handydaten halfen Polizei
Mittlerweile war ihnen die Polizei auf der Spur, nachdem sie an den Handydaten erkannte, dass sich die Telefone der mutmaßlichen Räuber zur Tatzeit im Bereich der Tatorte ins Netz geschaltet hatten. So beobachteten die Fahnder, dass das Trio am 15. Oktober zu spät kam, weil das Personal des Pennymarktes auf der Horster Straße in Gelsenkirchen den Laden um 22 Uhr schon abgeschlossen hatte.
Am nächsten Tag kamen die Brüder S. und der 19-Jährige dann etwas früher zu dieser Filiale. Die Polizei auch. Um 21.50 Uhr nahmen die Beamten die drei fest. Im Kofferraum entdeckten sie schwarze Sturmhauben, sieben Kabelbinder, eine Spaltaxt und ein Brecheisen. Die Schusswaffe war schon beim Öffnen der Autotür auf die Straße gefallen.
Vor der XVI. Strafkammer passiert am Mittwoch zum Auftakt nur wenig. Die Anklage wird verlesen, die Angeklagten schweigen. Die Verteidiger bitten um ein Rechtsgespräch, aber angesichts der Beweislage wird das Gericht ihnen nicht weit entgegenkommen. Für jeden einzelnen Überfall liegt die Mindeststrafe bei fünf Jahren Haft.