Marl. .
Das Urteil der Mitglieder des Kinder- und Jugendhilfe-Ausschusses fiel einhellig aus: Architektonisch, lobt der Ausschussvorsitzende Jörg Terlinden, sei die vom Marler Uwe Hansen entworfene Kindertagesstätte auf dem Gelände der August-Döhr-Grundschule gelungen. Aber: „Wir sind uns einig, dass die Verkehrssituation an der Max-Planck-Straße schon heute nicht unproblematisch ist.“ Daher könne man der von der Stadt geplanten Errichtung einer viergruppigen Kita (80 Plätze; davon 15 bis 20 für U 3) an dieser Stelle auch nur unter der Maßgabe einer sinnvollen Verkehrsregelung zustimmen.
Eigene Zuwegung geplant
Genau eine solche hat Baudezernent Dr. Wolfgang Seckler bereits fest im Blick. Die Verkehrsflüsse für das Bringen und Abholen der Kita- und der Grundschulkinder sollen „verkehrssicher getrennt“ werden. Für die Kita solle zu diesem Zweck von der Max-Planck-Straße aus hinter der Grundschul-Turnhalle eine eigene Zuwegung angelegt werden. Die Kosten der Maßnahme beziffert Seckler auf etwa 30 000 Euro; nicht unbedingt viel angesichts von 2,3 Millionen Euro, mit denen die Stadt die Gesamtmaßnahme-Kosten beziffert.
Förderanträge für Bundesmittel, so Jugenddezernentin Dr. Barbara Duka, werde man nach dem positiven Votum des Kinder- und Jugendhilfe-Ausschusses dabei bereits in diesen Tagen beantragen (bis zum 15. April muss der Antrag vorliegen). Über die baulichen Details – u. a. die Kita-Zuwegung – soll die Politik dann im nächsten Monat beraten: am 2. Mai im Stadtplanungsausschuss, am 16. Mai im Rat.
Bis zum neuen Kindergartenjahr werde die Viergruppen-Kita, die möglichst in modularer Bauweise errichtet werden soll, aber nicht fertiggestellt sein, betont Dr. Duka; sie selbst rechnet mit einer Inbetriebnahme zum August 2014.
Von der Kita in Marl-Mitte abgesehen, ist die Jugenddezernentin allerdings guter Dinge, dass alle anderen Aus- und Umbau-Maßnahmen bis zum Beginn des neuen Kindergartenjahres fertig gestellt sein werden. „Wenn alles gut geht“, so Dr. Duka, „können wir in Marl im August insgesamt 542 U-3-Plätze in Kitas und in der Tagespflege anbieten.“ Das wären rund 70 mehr als derzeit. Nach dem vom Institut für Soziale Arbeit in Münster errechneten tatsächlichen U-3-Betreuungsbedarf in Marl (36 Prozent) würden dann aber immer noch rund 130 U-3-Plätze fehlen. „Ob aber jemand seinen Rechtsanspruch einklagen wird“, so Duka, „können wir überhaupt noch nicht abschätzen.“ Bis auf Weiteres heißt die Devise von daher: Abwarten.