Haltern am See. .

Der gesetzliche Anspruch von Eltern auf einen Betreuungsplatz der Kinder unter drei Jahren kann derzeit nicht erfüllt werden. Allerdings ist man auf Seiten der Stadt bislang noch guter Dinge, alle Kinder am 1. August im neuen Kindergarten unterbringen zu können.

Doch dafür sind aber besondere Anstrengungen von Nöten. Denn die Nachfrage übersteigt das Angebot erheblich. 255 Plätze (dies entspricht der Vorgabe von 35 Prozent) wurden für die U3-Betreuung in der Seestadt nach und nach eingerichtet. Tatsächlich haben Eltern aber 357 Kinder gemeldet, die einen dieser Kindergartenplätze haben möchten. 102 mehr als tatsächlich aktuell vorhanden ist. Vor drei Wochen, so Stadtsprecher Georg Bockey, wurden diese Eltern angeschrieben. Davon haben mit Stand gestern 18 erklärt, sie wollen einen Platz haben. Die Stadt schließt nicht aus, dass nach dem Ende der Osterferien sich noch mehr Eltern melden könnten. „Unabhängig davon“, so Bockey weiter, „habe die Stadt bereits Gespräche mit Trägern der Kindergärten geführt, um weitere Lösungen zu finden.“

Tagesmütter betreuen 98 Kinder

Bislang werden in den Kindergärten 147 Plätze für Kinder unter drei Jahren angeboten. 98 Kinder werden von einer der 37 Tagesmüttern betreut. Tagesmütter tragen damit im wesentlichen dazu bei, den gesetzlichen Anspruch auf Betreuung Rechnung zu tragen. Die Stadt ist daher auch weiterhin auf der Suche nach Familien die Kinder betreuen wollen. In Kürze finden weitere Schulungen statt.

Für die Stadt selbst ist die Einrichtung der Betreuungsplätze eine teure Angelegenheit. Der Bund hat zwar die gesetzliche Regelung zur Betreuung beschlossen. Doch am Ende bleibt die Stadt auf Kosten sitzen. „Ein Kindergartenplatz im Bereich der U3-Betreuung kostet der Stadt unter Strich immerhin 2 500 Euro, die sie selbst bezahlen muss“, sagt Bockey.

Allerdings sind die genannten Anmeldezahlen lediglich eine Momentaufnahme. Bis zum Beginn des Kindergartenjahr am 1. August kann sich noch allerlei ändern. „Es gibt keinen Anmeldeschluss. Eltern können Kinder auch noch im Juli für das neue Kindergartenjahr anmelden.“

Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird sich herausstellen, ob der gesetzliche Anspruch in der Seestadt für alle erfüllt werden kann. Die U3-Betreuung bleibt damit weiterhin eine Rechnung mit großen Unbekannten.