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Es ist der 100. Bebauungsplan, den die Stadt Datteln auf den Weg bringen möchte, um den Newpark in den Rieselfeldern doch noch erwachen zu lassen. Tausende Arbeitsplätze können nach einem neuen Gutachten in den Rieselfeldern entstehen und neuen Schwung in die Region bringen – doch glauben wollen das nicht alle.

Trotz des Jubiläumsplans ist die Stimmung im Bezug auf den Newpark längst nicht mehr nur positiv in der Kanalstadt, denn nicht nur aus Düsseldorf kommen die Bedenkenträger, die das Projekt zum Kippen bringen könnten. Knapp 40 Bürger, Kommunalpolitiker und einer Abordnung aus Waltrop hatte es nun erneut in die Stadthalle gezogen, um über das Mammutprojekt in den Dialog zu kommen, den sich die Verantwortlichen ins Stammbuch geschrieben haben.

„Der Newpark soll sich als Plattform für die grüne Industrie in NRW etablieren.“, verhieß Geschäftsführerin Dr. Petra Bergmann freudestrahlend. Auch die Zahl an Arbeitsplätzen von 5635 bis 8925, die nach einer neuen Prognose im Osten der Stadt entstehen könnten, ließen auf gute Karten für das Industriegebiet schließen. „Wir versuchen immer noch, die Landesregierung zu überzeugen“, muss Bergmann indes auch zugeben, dass das Projekt mitunter schneller als gewollt wieder zu den Akten gelegt werden könnte. Doch trotz aller Unwägbarkeiten wird der Newpark aus dem Rathaus vorangetriebenen, kommen erste konkrete Pläne für die Bürger auf den Tisch, denn: „Unser Ziel ist es, die Fläche bis 2015 am Markt zu haben.“, so Bergmann.

Industrie, Gewerbe, Erholung

Einen Blick auf den Markt hat Ökonom Marcel Hölterhoff (Prognos AG) im Auftrag des Newparks geworfen und ist sicher, dass der Bedarf an Flächen da ist, denn der Experte sieht nicht nur den regionalen Markt. „Der Newpark möchte sich international präsentieren“, macht Hölterhoff klar, dass in der Zukunft gerade in der Metropolregion Ruhr große Industrieflächen knapp werden. Nach seinen Prognosen dauert die Vermarktung aller Flächen des 290 Hektar-Areals noch bis zum Ende des folgenden Jahrzehnts, doch die Prognosen würden gut aussehen.

Auf die Frage aus dem Publikum, ob auch frei werdende Industrieflächen wie von Nokia oder des Bochumer Opelwerks eingeplant wurden in das Verhältnis von vorhandenen und benötigten Industrieflächen, äußerten sich die Gutachter mit Vorsicht „Bei Prognosen müssen wir immer mit Annahmen arbeiten.“, so Hölterhoff, auch Finanzkrisen stellten stets ein nicht kalkulierbares Risiko dar.

Um die stadtplanerisch Gestaltung hat sich Susanne Klar von der Planungsgruppe Berlin gekümmert. Ihr Konzept sieht eine Mischung von Industrie, Gewerbe und Erholung vor, das sich einmal wie an einer Perlenkette entlang der „Newpark-Allee“ durch den Park ziehen soll. An der Lebensader sollen sich ein Hotel und Forschungsbetriebe ansiedeln, zum Markfelder Weg hin die Großindustrie mit maximal 50 Metern Bauhöhe, und auf der anderen Seite sollen die Schwarzbachauen zu einem Biotop werden.

Alle am Thema interessierten Bürger können und sollen ihre Anliegen zum Bauvorhaben New-Park an die Stadt Datteln weitergeben. Ob per Post, auf dem digitalen Weg oder natürlich persönlich: Nach Einsicht in die Pläne kann im Rathaus Stellung bezogen werden. Auch in der Kommunalpolitik sieht man die Zukunft des NewPark eher kritisch: „In den letzten Monaten ist die Skepsis natürlich gestiegen. Ohne Unterstützung aus Düsseldorf muss das Projekt begraben werden“, so der stellvertretende Bürgermeister Dr. Jürgen Wutschka (CDU).