Haltern am See. . Halterns Grundschüler genießen ein exklusives Privileg: zum Austausch mit gleichaltrigen Franzosen. Alexander-Lebenstein-Realschüler erinnern sich gerne an ihre frühen Besuche in Roost-Warendin.
Nach nur einer Anmeldung an der Silverberg-Grundschule fällt der Austausch mit dem französischen Roost-Warendin in diesem Jahr aus. „Warum schläft das ein – ausgerechnet im Jahr des 50-jährigen Bestehens des Elysee-Vertrages?“, rätselt Georg Nockemann, Sprecher des Partnerschaftsvereins, der einen erklecklichen Teil der Fahrtkosten für die Grundschüler trägt. Jetzt sucht Nockemann eine Grundschule, die den Austausch 2014 fortsetzt und betont die Exklusivstellung Halterns: „Es gibt in NRW nur zwei Städte, in denen es einen Austausch für Grundschüler mit Frankreich gibt.“
Zunächst nur „oui“ und „salut“
Yeliz Dana (14), Julia Himmelmann (13) und Nadine Peveling (14) haben Positives zu berichten, wenn sie über ihre Austausch-Erfahrungen als Grundschüler der Lambertus-Schule berichten. Gerade sind sie mit 26 Schülern der Alexander-Lebenstein-Realschule nach einwöchigem Aufenthalt aus Roost-Warendin zurückgekommen. Damals, in der 4. Klasse, rangierten ihre Gefühle zwischen Skepsis und Neugier. „Ich wollte wissen, wie es in Frankreich ist“, sagt Julia. Sie habe sich erst entschieden zu fahren, nachdem eine Verwandte als Betreuung mitfuhr, verrät Nadine.
Die Verständigung? Manchmal schwierig, räumen sie ein. „Nur oui und salut. Trotzdem war es interessant, eine französische Grundschule kennen zu lernen.“
Die drei Achtklässlerinnen sind sich einig, dass der Besuch damals sie in ihrer Entscheidung beeinflusst hat, in der weiterführenden Schule das Fach Französisch zu wählen. Während des jüngsten, achttägigen Aufenthaltes in den Familien entstanden Freundschaften und regelmäßige Kontakte („über Facebook“). In einer Familie hat die Mutter eigens einige deutsche Sätze gelernt, berichtet Schülerin Marie Gelfert. Manchmal kämen die Familien auch auf die deutsch-französische Vergangenheit zu sprechen und betonten, wie wichtig ein gemeinsames Europa sei, erzählt Michael Kreienbaum. Er sieht den Vorteil französischer Sprachkenntnisse noch aus einer anderen Perspektive: „Es könnte später für den Beruf wichtig sein.“ Zwei Aspekte erleichtern seit diesem Jahr den Austausch, betont Französischlehrerin Sabine Lange: „Es wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass die deutschen Schüler mehr Zeit in ihren Gastfamilien verbrachten.“ Und: In Frankreich haben das Sprechen der Fremdsprache einen höheren Stellenwert erhalten.