Datteln. .
Die Stadt Datteln möchte Graffiti-Sprayern und allen, die gerne mit Farben hantieren, sieben Verteilerkästen zur Verfügung stellen. Nach Begutachtung eines Entwurfs und Rücksprache mit der Stadt können die Kästen demnächst besprüht werden. „Mit dieser Aktion möchten wir den Jugendlichen in Datteln ein Stück Freiraum für ihre Kunst bieten“, sagt Bürgermeister Wolfgang Werner. Wenn diese erste Aktion erfolgreich ist, könnte es sogar sein, dass die Stadt weitere Freiräume zur Verfügung stellt.
Was halten Dattelner von dieser Idee? Andreas Baumeister (52) hält die Sprühereien für eine „Riesenschweinerei! Ich selbst war jetzt schon zweimal betroffen. Das ist, als wenn dir jemand 1000 Euro aus der Tasche stiehlt. Die Täter haben einfach null Respekt. Ich glaube nicht, dass sich etwas ändert, wenn man Graffiti auf den Verteilerkästen erlaubt.“ Silvia Wienecke (55) findet Graffiti hingegen okay: „Einige Kunst sieht nach gar nichts aus und wir bezahlen dafür. Die Leute sollten lockerer mit Graffiti umgehen.“ Sie plädiert für mehr Toleranz.
Für Esther Pfau (39) ist „dieses Gekritzel furchtbar. Und für die Betroffenen eine teure Angelegenheit. Wenn die Sprühereien wenigstens schön wären, wäre das nur halb so schlimm.“ Insgesamt begrüßt sie aber die Freigabe von Flächen durch die Stadt. „Dort könnten dann mal richtige Kunstwerke entstehen“, so Esther Pfau.
Interessierte Jugendliche sollten zunächst Entwürfe oder Skizzen – gerne auch per E-Mail – einreichen, damit ausgeschlossen werden kann, dass Motive gewaltverherrlichend oder pornografisch sind. Wichtig ist, dass die Sprayer die Verteilerkästen erst nach Freigabe der Entwürfe besprühen. Interessierte Dattelner wenden sich an Dirk Lehmanski, 02363 10 72 47, oder per E-Mail an presse@stadt-datteln.de. Einsendeschluss ist Freitag, 15. März.