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Information, Vorbeugung und Kontrolle. Damit versucht die Polizei, den Straßenverkehr sicherer zu machen und das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer für umsichtiges Verhalten zu fördern. Bisweilen mit Erfolg. So weist der Verkehrsunfallbericht 2012 einen deutlichen Rückgang bei Alkoholunfällen vor. Es waren 296 und damit 47 weniger (-15 Prozent) als noch ein Jahr zuvor.

Das mag der steten Aufklärungsarbeit geschuldet. Allerdings hat diese bei einer der Zielgruppen offenbar noch nicht wirklich gegriffen: bei den jungen Erwachsenen. 61 alkoholbedingte Unfälle allein in dieser Zielgruppe sind überproportional viele. Sie zeigen, dass die landesweite Kampagne „Crash Kurs“, die sich vor allem an Jugendlich wendet, womöglich nicht lange oder intensiv genug betrieben wird, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Verunglückte Verkehrsteilnehmer

Jeder vierte Verunglückte war 2012 ein Fahrradfahrer, jeder achte Fußgänger. 981 Pkw-Fahrer (+20) und 300 Zweiradfahrer (-43) waren an Unfällen beteiligt.

Mehr als 700 Menschen verunglückten als Radfahrer oder Fußgänger. Bei den Radfahrern sank die Zahl auf 467 (-86), bei den Fußgänger auf 245 (-12).

An anderer Stelle ist die Polizei erfolgreicher gewesen. Verbessert hat sich zum Beispiel die Situation der Radfahrer in Haltern am See. Galt die Stadt im jüngsten Bericht des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) im puncto Radfahrerfreundlichkeit als eine der besseren in NRW in der Kategorie der Kleinstädte — bis 2010 war sie neben Datteln, Marl und Dorsten ein eher gefährliches Pflaster für Radfahrer — , fiel sie nun aus dieser Kategorie heraus. Nicht mehr nötig sind dort aus Sicht der Polizei daher die besonderen Informationsmaßnahmen, die in den anderen drei genannten Städten aber aufrecht erhalten werden. Dabei gibt es neuralgische Stellen und Straßen in jeder Stadt. In Datteln sind dies nach Auskunft von Polizeisprecher Michael Franz weite Teile der B 235 sowie kleinere Straßen in der Innenstadt. In Marl seien vor allem die Stadtteile Drewer, Hamm, Brassert und Alt-Marl eher gefährlich für Radler als andere.

Während die Zahl der Verunglückten zum fünften Mal in Folge sank (417 Schwerverletzte, -15,8%; 1643 Leichtverletzte, -2,8%), gab es deutlich mehr Verkehrstote. 20 Menschen kamen 2012 auf den Straßen des Kreises ums Leben (die WAZ berichtete), 2011 waren es noch 14. „Da unangepasste Geschwindigkeit eine entscheidende Ursache für Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden Folgen darstellt“, so Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen, bleibe es bei intensiven Aktivitäten der Polizei in diesem Bereich. Erfreulich sei, dass die Zahl verunglückter Kinder rückläufig ist. Sie sank von 355 (2009) auf 202. Eine Entwicklung, die Polizeidirektor Rolf Engler der intensiven Sicherheitsarbeit an Schulen zuschreibt.