Recklinghausen. .

Wegen eines Formfehlers hat die Stadt Recklinghausen ihre für diesen Montag angesetzte Ratssitzung kurzfristig abgesagt – und das ausgerechnet vor der wegweisenden Entscheidung für oder gegen die Wiedergründung von Stadtwerken.

Am Mittag war aufgefallen, dass der Termin anders als es in der NRW-Gemeindeordnung und in der Hauptsatzung der Stadt vorgeschrieben ist, nicht im Amtsblatt veröffentlicht worden war. „Nach aktueller Rechtsprechung wären alle Beschlüsse rechtswidrig, sollte die Ratssitzung dennoch stattfinden“, erklärte Stadt-Sprecherin Corinna Weiß. Der Ältestenrat einigte sich darauf, dass der Rat nun am Mittwoch, 20, Januar, zusammen kommen soll. Dann entscheidet er über die Gründung von Stadtwerken.

In einem Vergabeverfahren hatten bis zuletzt drei Bieter – RWE, Gelsenwasser AG und die Bietergemeinschaft Stadtwerke Herne/Hertener Stadtwerke -- um die Rolle des strategischen Partners der Stadt in einer noch zu gründenden Netzgesellschaft gekämpft. Verwaltung und städtische Berater hatten die Mitglieder der Energiekommission vor einer Woche über den Ausgang des Verfahrens informiert. Dass die grundsätzliche Entscheidung nun noch auf sich warten lässt, und die Umstände, die dazu führen, wird von vielen Seiten als peinlicher Fehler bezeichnet. „Hämische Bemerkungen werden wir uns gefallen lassen müssen“, sagt Recklinghausens Beigeordneter Christoph Tesche.