Vest. .

„Manchmal drehst du am Rad“ titelte diese Zeitung am 14. August 2012 und berichtete vom Unterschied zwischen dem Anspruch Recklinghausens, eine fahrradfreundliche Stadt zu sein, und der Realität. Von Schlaglöchern, verbesserungswürdigen Ampelschaltungen oder deplatzierten Fahrradständern war die Rede. Aber so schlecht ist es um die Fahrradtauglichkeit der größten Stadt im Kreis gar nicht bestellt. Das zumindest unterstreicht der Fahrradklimatest 2012 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC).

Danach taucht Recklinghausen als Neunte immerhin unter den Top Ten aller mittelgroßen Städte in NRW (100 000 bis 200 000 Einwohner; siehe Tabelle) und auf Rang 25 in Deutschland auf, die ersten Plätze gehen an Hamm, Moers und Neuss. Allerdings fällt die Schulnote von 4,08 ein weniger schlechter aus als die Durchschnittsnote (3,96) aller mittelgroßen Städte.

Recklinghausen ist Neunter

Keine vordere Platzierung nehmen die anderen Städte des Kreises im Ranking der Kommunen unter 100 000 Einwohner ein; oder sie sind nicht einmal vertreten. Letzteres muss allerdings nicht unbedingt gegen die Qualität ihrer Infrastruktur für Fahrradfahrer sprechen, denn die im ADFC-Auftrag vorgenommene Infas-Erhebung (www.adfc.de) ist nicht repräsentativ. Sie beruht auf Befragungen in Städten und Online-Stimmen und gibt den „subjektiven Eindruck von Viel- und Gelegenheitsfahrern“ wieder.

Beste Fahrrad-Kleinstadt aus dem Kreis und ausgestattet mit der besten Note im Vest ist Haltern am See auf Platz 21 in NRW (Note 3,51), gefolgt von Gladbeck (23; 3,53) und Marl (32; 3,98). Die Durchschnittsnote unter 163 gelisteten Kleinstädten beträgt 3,72.

Sechs der zehn Kreis-Städte – Recklinghausen, Marl, Herten, Dorsten, Haltern am See, Gladbeck – sowie der Kreis als Ganzes sind Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte (AGFS).