Recklinghausen. . Mit ihren Diensten setzt die „handelnde Kirche“ mit über 1700 Mitarbeitern auf Altbewährtes.
Nachdem sich die bisherigen Projekte der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen als positiv herausgestellt haben, will sie dieses Jahr ihre Dienste „innovativ“ weiter fortführen. Langfristige Projekte werden erst 2014/15 verwirklicht werden können.
Die über 1700 Mitarbeiter der Diakonie betreuen, pflegen, begleiten, beraten und unterstützen täglich rund 4500 Menschen entsprechend ihrem Pflegestand. Besonders konzentrieren sie sich dabei auf Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen.
Seit 2012 existiert in Marl das Projekt Appartementhaus. „Hier leben Menschen mit Behinderungen, die sonst das Wohnheim nicht hätten verlassen können“, so Pfarrer Horst Bögeholz, Vorstand des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Recklinghausen. Zwölf barrierefreie Wohnungen bieten Menschen ein zu Hause, in dem ihr eigenständiges Leben gefördert wird.
Integration trotz Behinderung
Um die Menschen besser in die Gesellschaft integrieren zu können, bietet die Diakonie Arbeitsplätze. Neben den Werkstätten hilft der Fachbereich berufliche Integration bei der Suche nach einer normalen Arbeitsstelle. „Aktuell betreuen wir 54 Personen, die nicht in die Werkstatt gehen, sondern in anderen Bereichen arbeiten“, sagt Bögeholz. Um soziale Kontakte knüpfen zu können, arbeitet die Diakonie mit Vereinen zusammen. So spielen einige Spieler der Fußballmannschaft der Diakonie in den regulären Mannschaften des TUS Haltern mit.
Für Sozialhilfeempfänger mit Tieren wurde 2012 das Projekt „Dattelner Pfote“ ins Leben gerufen. Kostenlos werden hier Futter und Kleintierbedarf verteilt. „Manchmal sind Tiere der einzige Sozialkontakt“, so Michael Wiese von der Diakonie.
Für das nächste Jahr sind aktuell zwei Projekte geplant. So soll Anfang 2014 in Herten Westerholt hinter der Erlöserkirche ein Haus speziell für Menschen mit Autismus gebaut werden, in dem 32 Werkstättenplätze und 24 Wohnheimplätze entstehen. „Manchmal brauchen sie sowohl auf der Arbeit als auch zu Hause die gleiche Umgebung“, sagt Wiese. Das Heilpädagogische Zentrum in Marl ist das zweite Projekt. Ab 2014/2015 sollen heilpädagogische Gruppen und Regelgruppen nicht mehr räumlich getrennt sein. Entstehen sollen drei Inklusionsgruppen mit je zehn gesunden Kindern und vier behinderten.