Datteln. .

Von einer „großen Sauerei“ und einem „großen Drama“ für Datteln sprach Dr. Jürgen Wutschka, Vorsitzender der CDU-Fraktion, wenn die Verlautbarungen zum Thema Newpark zutreffen. Demnach wolle die Landesregierung in Düsseldorf die für den Ankauf des Geländes in den Rieselfeldern benötigte Landesbürgschaft nicht gewähren. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin hatte hierzu in einer aktuellen Stunde des Landtages zu Beginn der Woche sechs Punkte als Begründung benannt. Fazit: Derzeit seien die Voraussetzungen, um „grünes Licht“ für die Landesbürgschaft zu geben, nicht erfüllt (siehe 1. Lokalseite).

Jürgen Wutschka erinnerte in der Ratssitzung am Mittwochabend daran, dass die Landesregierung Hoffnungen und Erwartungen aufgebaut habe mit dem Hinweis, dass Probleme beherrschbar seien und überwunden werden könnten. „Genau diese Probleme werden jetzt als Totschlagsargument genannt.“

Der CDU-Fraktionsvorsitzende ging aber auch mit der Verwaltungsspitze ins Gericht. 2006 habe der Rat den Beschluss gefasst, einen neuen Flächennutzungsplan aufzustellen, um dann auch neue Gewerbegebiete ausweisen zu können. „Darauf warten wir immer noch“, erregte sich Wutschka, der in diesem Zusammenhang auch die Frage aufwarf, wo denn Alternativen zum Newpark seien. „Es ist enttäuschend, dass es keinen Plan B gibt. Datteln ist an einer Looserposition angekommen.“ Bürgermeister Wolfgang Werner wies die Vorwürfe zurück. Es seien sehrwohl Gewerbegebiete geschaffen worden. Einen guten Standort in Meckinghoven habe der Rat aber nicht akzeptiert.

Absurde Hochrechnung

Theo Beckmann (Grüne) bezeichnete die Aussagen von Wirtschaftsminister Garrelt Duin als „zukunftsorientiert“. Natürlich sei die Arbeitslosensituation in der Region erschreckend und beängstigend. Beckmann verwies aber auch auf den Regionalverband Ruhr, wonach über 1500 Hektar industrieller Altflächen sofort verfügbar seien. Die vom Prognos-Institut hochgerechnete Arbeitsplatzzahl, die der Newpark bieten werde, bezeichnete er als absurd.

Danach würden 57 Arbeitsplätze pro Hektar geschaffen. Zum Vergleich: Mit dem neuen Eon-Kraftwerk würden gerade einmal drei Arbeitsplätze auf einen Hektar kommen.