Ostvest. .
Es gab in der vergangen Woche jeden Tag Verkehrskontrollen in den Städten, dabei ging es den Beamten aber nicht primär um Bagatellsachen, denn das Ziel waren Drogen am Steuer.
Am Freitagabend wurde es voll auf der Polizeiwache in Datteln, denn zusätzlich zu den Wachhabenden haben sich sieben Beamte aus dem Projekt gegen Drogen am Steuer im Unterkunftsraum bei einem Kaffee versammelt um die Nacht durchzusprechen. Als erstes Ziel für die regnerische Nacht gibt Einsatzleiter Frank Grapatin den Rathausparkplatz in Oer-Erkenschwick aus. „Wir machen die Straße zu“, erklärt Grapatin und alle Autofahrer, die in Richtung Datteln wollen, müssen über den Parkplatz fahren.
Das hat einen einfachen Zweck, dass alle über den gut ausgeleuchteten Parkplatz müssen, denn so können die Beamten in die Autos gucken und nur die anhalten, die auf den ersten Augenschein für Drogen in Verdacht kommen. „Es ist eine sehr vielschichtige Gruppe, von Jugendlichen bis zu Managern“, sagt der Einsatzleiter aus Erfahrung.
„Bitte zwei Sekunden pusten“
„Mach den mal!“, hallt es vom Einweiser über den Platz. Da der Fahrer verdächtig vorkommt wird neben der Überprüfung von Führerschein und Fahrzeugschein auch die Frage gestellt, ob etwas konsumiert wurde. „Nein“, ist die Antwort aus dem Auto, doch das allein überzeugt die Beamten nicht. Freiwillig wird zuerst ein Atemalkoholtest durchgeführt. „Bitte zwei Sekunden pusten“, sagt Mittmann, doch das Gerät gibt dem Verdächtigen recht, er darf weiterfahren. Zeitgleich gib es bei Frank Grapatin einen Cannabis-Verdachtsfall und der erste Test ist für Außenstehende gewöhnungsbedürftig. Der Polizist bittet den Verdächtigen, auf den Boden zu spucken. „Wer THC (Cannabis) konsumiert hat, bekommt oft einen trockenen Mund und schafft dass nicht.“, weiß Grapatin aus einer Fortbildung.
Erleichterung beim Fahrer
Als zweiten Test muss der Dattelner die Arme von sich strecken, den Kopf den Nacken legen und 30 Sekunden abschätzen. „Kiffer sind meist nach etwa zehn Sekunden fertig.“, erzählt der Einsatzleiter im Anschluss. Bei dem jungen Mann war der Polizist nicht zufrieden und er wurde zum Uriniertest gebeten. „Alles negativ.“, wird verkündet, was beim Fahrer für Erleichterung sorgt.
Alkohol und Drogen sind bei den Fahrern nicht gefunden worden und nach 50 Tests wird der Einsatzort nach Waltrop auf die Münsterstraße verlegt.
Schon nach wenigen Kontrollen ein Treffer, ein junger Mann gab nach den ersten Tests zu, gekifft zu haben. Jetzt heißt es mitkommen auf die Wache, wo ein Arzt Blut entnehmen muss.
Schon in wenigen Tagen gib es ein genaues Ergebnis von einem Universitätslabor, das nicht nur den Staatsanwalt, sondern auch die Führerscheinstelle des Kreis interessiert. So endet eine kleine Spritztour mit Cannabis in einer regnerischen Nacht auf der Polizeiwache in Datteln.