Haltern am See. . Haltern am See ist als Standort für eine forensische Klinik fest gebucht. Die vom Gesundheitsministerium ausgeguckte Fläche liegt in Lippramsdorf, inmitten des Naherholungsgebiet Hohe Mark. In die Entscheidungsfindung war die Stadt nicht einbezogen, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt.

Bürgermeister Bodo Klimpel traute am Montagabend seinen Ohren nicht. Er wurde telefonisch aus dem NRW Gesundheitsministerium in Kenntnis gesetzt: Haltern am See ist als Standort für eine forensische Klinik vorgesehen. Die vom Gesundheitsministerium ausgeguckte Fläche liegt in Lippramsdorf, inmitten des Naherholungsgebiet Hohe Mark. Auf dem Gelände befindet sich derzeit noch ein Wetterschacht, der für die gute Luft unter Tage auf dem Bergwerk Auguste-Victoria sorgt.

Dicke Luft aber gibt es wegen der Entscheidung. Der Halterner Josef Hovenjürgen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU im Düsseldorfer Landtag, kündigte gestern Widerstand an. „Die Stadt lebt vom Tourismus und will sich weiterentwickeln. Eine Forensik mitten im Naherholungsgebiet ist kein geeigneter Standort und schadet der Stadt.“ Eine Forensik in Haltern wäre dem Essener Landgerichtsbezirk zugeordnet. Hovenjürgen: „In dem Großbereich gibt es andere und auch geeignetere Standorte.“

Gesundheitsministerin Barbara Steffens hatte gestern die Fraktionen im Landtag über die fünf neuen Standorte informiert. Darunter der in Lippramsdorf. Die Forensik soll 150 Straftätern einen Platz bieten. Weder die Stadt noch andere lokale Gremien, so Hovenjürgen, seien in die Entscheidungsfindung eingebunden gewesen. „Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt.